Wer geglaubt hat, Spitzenreiter Genk würde nach der Pille in Union aufgeregt starten, hat sich getäuscht. Die Heimmannschaft mit Sattlberger und Karetsas statt Bangoura und Hrosovsky geriet im ersten Spielviertel in Rückstand. Genau wie vor zwei Wochen im Dudenpark gelang es Genk aufgrund des hohen Drucks des Gegners nicht, sich aufzubauen.
Heynen trifft den Pfosten
In der ersten halben Stunde kam Racing nicht einmal an den dritten Torhüter Lavallée der Zebras heran, der gelegentlich selbst punkten konnte. Sadick musste einen Tritt von Heymans abwehren, ein Versuch von Zorgane ging daneben.
Erst als Charleroi nach dreißig Minuten das Tempo drosseln musste, kamen die Angreifer von Genk ins Spiel. Zwei Steilpässe der Steuckers erreichten ihre Empfänger Bonsu Baah und Arokodare nicht. Die beste Chance hatten sogar die Gäste, der Kopfball des fliegenden Stulic ging knapp am unteren Eck vorbei.
Die Antwort des blassen Anführers ging nicht weiter als ein halber Volleyschuss (am Tor vorbei) von Sattlberger. Falsche Entscheidungen wechselten sich mit schlechter Kontrolle ab, so dass einige vielversprechende Situationen zunichte gemacht wurden. Bis Heynen in der letzten Sekunde der Nachspielzeit vom Platz gestellt wurde. Sein Linksstoß wurde leicht abgefälscht und prallte über den Pfosten zurück ins Feld.
Karetsas bringt die Bar zum Beben
Genk hatte nach einer schwachen ersten Halbzeit nicht sofort eine Führung verdient. Der Beginn des zweiten Teils hatte viel mehr Gift in sich. Die Heimmannschaft kam schon früh sehr gut davon, als Van Crombrugge einen Schieber von Petris nur parieren konnte. Heymans schien mit dem linken Fuß punkten zu können, doch sein Abpraller wurde wie durch ein Wunder von El Ouahdi auf der Linie geklärt.
Auch der Genk-Rechtsverteidiger zeigte sich offensiv mit einem guten Weitschuss, mit dem sich Delavallée ziemlich schwer tat. Das erste Tor des Spiels hätte von beiden Seiten fallen können, Ousou schob eine Flanke von Bonsu Baah vor Arokodare gegen seinen eigenen Pfosten.
Mittlerweile hatte die Heimmannschaft die Kontrolle über das Spiel übernommen, Charleroi musste immer weiter zurückfallen. Und wurde zum dritten Mal vom Zielholz gerettet. Ein wunderbarer Freistoß von Karetsas explodierte an der Latte.
Super-Einwechselspieler Hrosovsky findet eine Lücke
Es war eine der letzten Aktionen des Genk-Teams, das durch einen anderen Publikumsliebling ersetzt wurde. Im Alter von 32 Jahren ist Patrik Hrosovsky in der Form seines Lebens und hat dies bewiesen, indem er das Spiel innerhalb von drei Minuten entscheidend drehte. Der erfahrene Slowake bekam viel Freiraum und nutzte ihn für eine perfekte Flanke an den langen Pfosten. Dort schob der unvermeidliche Arokodare das erlösende 1:0 ein.
Sofort wurde der Damm geschlossen. Das Meer öffnete sich, ein aufgebrachtes Charleroi hing in den Seilen. Steuckers (nach einer wunderbaren Vorlage von Heynen) und Adedeji-Sternberg (beim Abpraller nach Ohs Schuss) sorgten in einem begeisterten Abschluss für ein überzogenes 3:0.
So kann Spitzenreiter Genk am Sonntag mit einem Vorsprung von sechs Punkten vor dem ärgsten Verfolger Club Brügge in das Derby in Stayen starten.
Bryan Heynens Reaktion nach Genk – Charleroi. — © Mathias Vranckx
KRC GENK: Van Crombrugge – El Ouahdi, Sadick, Smets, Kayembe – Sattlberger, Heynen – Steuckers, Karetsas, Bonsu Baah – Arokodare.
CHARLEROI:Delavallée – Petris, Ousou, Andreou, Dragsnes – Zorgane, Tetraoui – Bernier, Heymans, Guiagon – Stulic.
ERSATZ: 74′ Stulic von Dabbagh und Karetsas von Hrosovsky, 84′ Arokodare, Bonsu Baah und Sattlberger von Oh, Adedeji-Sternberg und Bangoura, 85′ Bernier, Dragsnes, Guiagon und Titraoui von Flips, Kyei, Mbenza und Nzita, 91′ S’or Steuckers.
ZIELE: 77′ Arokodare 1:0, 83′ Steuckers 2:0, 90′ Adedeji-Sternberg 3:0.
GELBE KARTEN: 46′ Sattlberger (später Tackling), 52′ Fink (Trainer Genk) und Berthelin (Torwarttrainer Charleroi, Störung), 54′ Ousou (Angriff abbrechen), 64′ Heymans (Protest) 91′ De Mil (Trainer Charleroi, Protest) .
ZUSCHAUER: 15.914.
SCHIEDSRICHTER: Bram Van Driessche.