„Das 3:0 war nicht die richtige Darstellung des Spielbildes“, gab Genk-Trainer Thorsten Fink nach dem hart erkämpften Sieg gegen Charleroi freimütig zu. „Aber ich bin froh, dass meine Spieler nach einer schwachen ersten Halbzeit ins Spiel gekommen sind.“
Auf der Suche nach einer Erklärung für die untere Hälfte stieß Thorsten Fink auf zwei Faktoren. Erstens: unzureichende Wettkampfvorbereitung. „Nicht nur aufgrund der Abwesenheit mehrerer Nationalspieler hat uns in den letzten Tagen auch das Wetter einen Streich gespielt. Ein Regenguss und ein Schneeschauer machten dem taktischen Training zwei Tage hintereinander ein Ende. Charlerois Analyse war daher viel theoretischer, als wir es gewohnt sind. Gleichzeitig blieb der 4:0-Sieg über Union im Gedächtnis hängen. Wir hatten vor der Halbzeit nicht genug Mut mit dem Ball. Außerdem haben wir zu viele technische Fehler gemacht und bei Ballverlusten zu wenig Druck ausgeübt. Wir waren zu weit unten und das spielte einem technisch starken Charleroi in die Hände.“
Ein großes Lob an Hrosovsky
Die zweite Halbzeit brachte Besserung.
„Wir geben uns nie mit einem Punkt vor eigenem Publikum zufrieden. Deshalb sind wir Risiken eingegangen. Durch unseren hohen Druck haben wir Platz im Rücken verloren. Wir sind ein paar Mal gut weggekommen, haben aber andererseits auch viel mehr selbst geschaffen. Meine Spieler haben im Spiel mit Charakter gekämpft. Hrosovsky war erneut wichtig und erzwang als Einwechselspieler die Entscheidung. Ich habe eine ganze Weile damit gewartet, ihn zu holen, weil Karetsas nach einer kürzeren ersten halben Stunde viel besser im Spiel war. Schade für ihn, dass er die Latte getroffen hat. Es ist großartig, dass unsere Ersatzspieler wieder eine wichtige Rolle spielen, wir haben weit mehr als elf gute Spieler.“
Fink will neue Linien entlang des Feldes
Auffällig: Fink erhielt zum ersten Mal in dieser Saison aus Protest eine Gelbe Karte. Das passierte sogar drei Männern in Charleroi: Neben De Mil und Torwarttrainer Berthelin wurde Heymans auch von einem fleißigen Bram Van Driessche sanktioniert. Der Topscorer der sehr schwer zu punktenden Zebras wird daher das Aufeinandertreffen mit Standard verpassen.
„Wir müssen einige Linien neben dem Spielfeld neu ziehen“, lieferte Fink eine überraschende Erklärung. „Sobald ich von meinem Platz aufstehe, stehe ich außerhalb der für mich abgesteckten Zone. Dafür habe ich eine gelbe Karte bekommen. Ich wollte auch ein wenig Feuer in mein Team bringen, deshalb habe ich reagiert, als drei Männer auf der Bank von Charleroi auf dem Spiel standen.“
Kollege Rik De Mil stimmte eifrig zu. „Es ist eine Schande, dass in einem so fairen Spiel so viele Karten benötigt werden. Konnten wir nicht mehr miteinander reden? Es war doch nicht so respektlos, oder? (mg)