Laut Bürgermeister Valdas Benkunskas verfehlte die Maschine nur „durch Zufall“ ein Wohngebäude, stürzte in den Hof des Hauses. Nach dem Vorfall sei ein Feuer ausgebrochen, zwölf Bewohner wurden aus dem Haus evakuiert. Zunächst hatte es geheißen, das Frachtflugzeug sei in das Wohnhaus gestürzt.
Laut der Internetplattform „flightradar24“ stürzte das Flugzeug bei einem Landeversuch in das Wohngebiet nahe der Landebahn. Es handelt sich demnach um eine für DHL eingesetzte Swiftair 737-400-Maschine.
Es werde untersucht, ob die Ursache des Absturzes mit „technischen Problemen“ zusammenhänge, sagte der Leiter des Nationalen Krisenmanagementzentrums im litauischen Rundfunk. Allerdings sei es noch zu früh, um etwas Genaueres zu sagen.
Flugzeug stürzte neben zweistöckiges Wohnhaus
Nach vorläufigen Daten des Rettungsdienstes seien die Einsatzkräfte um 5.28 Uhr Ortszeit informiert worden, dass ein Frachtflugzeug auf ein Gebäude gestürzt sei. Es handele sich um ein zweistöckiges Wohnhaus, das in Flammen stehe.
Nach ersten Angaben befanden sich bei dem Absturz vier Personen in dem Flugzeug – zwei Piloten und zwei DHL-Mitarbeiter. Rettungskräfte hätten den bewusstlosen Piloten aus dem Cockpit befreien können. Eine Person sei gestorben, drei weitere wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Der Chef der litauischen DHL-Tochtergesellschaft bestätigte dem litauischen Rundfunk, dass das Flugzeug einem Auftragnehmer des Unternehmens gehöre. Die Unfallursache sei derzeit noch unklar.
Deutsche Sicherheitsbehörden warnten
Ende August war bekannt geworden, dass deutsche Sicherheitsbehörden vor „unkonventionellen Brandsätzen“ warnen, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) verschickten seinerzeit einen entsprechenden Warnhinweis an Unternehmen aus der Luftfahrt- und Logistikbranche.
Bislang gibt es allerdings keinen Hinweis, dass der aktuelle Absturz von einem Brandsatz oder Ähnlichem ausgelöst wurde.
Die Warnmeldung wurde in Sicherheitskreisen unter anderem mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum Leipzig in Verbindung gebracht, das als weltweites Drehkreuz des Unternehmens fungiert. Dort soll im Juli ein aus dem Baltikum verschicktes Paket Feuer gefangen haben, das einen Brandsatz enthielt.
In der Warnmeldung von BfV und BKA kam das Wort Russland nicht vor. Dennoch wird in Sicherheitskreisen ein Zusammenhang mit den zunehmenden Fällen russischer Sabotage in Deutschland nicht ausgeschlossen.