Gegen Deutschland hatten die Schweizerinnen keine Chance.Bild: Schlussstein
Die Schweizer Fussballerinnen beenden am Dienstag das Jahr mit dem Länderspiel in England. Gegen die Europameisterinnen wollen sie das Bild korrigieren, das sie zuletzt beim 0:6 gegen Deutschland abgegeben haben.
Einfacher als am Freitagabend im Letzigrund wird es für das Schweizer Nationalteam in Sheffield nicht. England ist die Nummer 2 des FIFA-Rankings, stand 2023 im WM-Final und reist im kommenden Sommer als Titelverteidiger an die EM in die Schweiz. Es ist ein zweiter happiger Brocken, der sich den Schweizerinnen im Lernprozess für das Heimturnier im Juli entgegenstellt.
Die Mittel von Nationaltrainerin Pia Sundhage, um auf die Pleite vom Freitag zu reagieren, sind beschränkt. Es fehlen mit Captain Lia Wälti, Luana Bühler, Géraldine Reuteler, Ramona Bachmann und Naomi Luyet weiter fünf Teamstützen, die nicht zu ersetzen sind. Die Breite im Team ist beschränkt, eine halbe Startformation ist nicht in doppelter Ausführung vorhanden – weder bei den Frauen noch bei den Männern. Das ist eine für ein kleines Land nicht erstaunliche Erkenntnis in den beiden wichtigsten SFV-Auswahlen.
Ramona Bachmann (rechts) und Lia Wälti fehlen im aktuellen Kader.Bild: www.imago-images.de
Die vielen Erkenntnisse
Das Gute an Niederlagen wie jene gegen Deutschland ist die Fülle an Informationen, die sie mit sich bringen. In den letzten Tagen ging es nun darum, «in aller Ruhe zu erklären, was wir besser machen und wie wir es besser machen können», erklärte Sundhage. Zwei Punkte erwähnte die Schwedin bereits Minuten nach der Niederlage vor Rekordkulisse: «Ich denke, es ist unverzichtbar, dass man an der Physis arbeitet, an der Fähigkeit, in den Zweikämpfen zu bestehen.» Und: Man müsse die Konter besser ausspielen.
Pia Sundhage sammelte einige Erkenntnisse nach dem Spiel gegen Deutschland.Bild: Schlussstein
Neben den offensichtlichen Erkenntnissen nach der Kanterniederlage gibt es die versteckten, diejenigen, die sich zwischen den Zeilen erkennen lassen, etwa am Verhalten der Trainerin. Die 64-Jährige behielt auch im schwierigsten Moment als Schweizer Nationalcoach ihre Ruhe. Sie verzichtete auf Einzelkritik, sondern blieb ihrem Stil auch im Gegenwind treu: «Wir gewinnen als Team und verlieren als Team.» Die Spielerinnen, die ansonsten nicht so oft zum Einsatz kommen, hätten ihr Möglichstes getan: «Sie bringen sich ein, leisten ihren Beitrag.»
Wachsen und gewinnen
In Sheffield an der Bramall Lane, wo England letztmals im EM-Halbfinal 2022 gegen Schweden (4:0) gespielt hat, wird die Schweiz erneut mit einigen Spielerinnen antreten, für die vieles in diesem Umfeld neu ist. Zehn der 25 Spielerinnen, die nach England gereist sind, haben nicht mehr als fünf Länderspiele bestritten. «Wir wollen wachsen», erklärt Sundhage mit Blick auf das grosse Ganze.
Das Remis gegen Australien und vor allem der Sieg gegen Frankreich im Oktober haben gezeigt, dass der eingeschlagene Weg Richtung EM-Eröffnungsspiel in Basel stimmt. Ein Lernprozess bleiben die Duelle mit den grossen Nationen des Fussballs trotzdem. Man befindet sich in recht unbekannten Sphären. Gegen Deutschland gab es am Freitag die 18. Niederlage im 19. Spiel und gegen England ist ebenfalls ein Remis das Bestresultat aus zwölf Begegnungen. Trotzdem verspricht Sundhage: «Wir wollen gewinnen.» (sda)
Die Schweizer Fussballerinnen beenden am Dienstag das Jahr mit dem Länderspiel in England. Gegen die Europameisterinnen wollen sie das Bild korrigieren, das sie zuletzt beim 0:6 gegen Deutschland abgegeben haben.
Einfacher als am Freitagabend im Letzigrund wird es für das Schweizer Nationalteam in Sheffield nicht. England ist die Nummer 2 des FIFA-Rankings, stand 2023 im WM-Final und reist im kommenden Sommer als Titelverteidiger an die EM in die Schweiz. Es ist ein zweiter happiger Brocken, der sich den Schweizerinnen im Lernprozess für das Heimturnier im Juli entgegenstellt.