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Carlos Tavares ist gerade zum 1. Dezember aus der Geschäftsführung der Stellantis-Gruppe ausgeschieden, während die finanzielle Situation des Autoherstellers nicht in guter Verfassung ist.
AUTOMOBIL – Die Kontroverse um den Abgang von Carlos Tavares geht weiter. Während der symbolträchtige CEO der Stellantis-Gruppe am 1. Dezember überraschend seinen Rücktritt ankündigte, belaufen sich seine Austrittsprämien aus dem Unternehmen laut französischer und internationaler Presse auf 50 bis 100 Millionen Euro. Stellantis bestritt diese Beträge jedoch am Dienstag, dem 3. Dezember, unter Berufung auf Zahlen „überbewertet“ durch die Medien.
„Die verschiedenen in den Medien veröffentlichten Zahlen zur Abgangsprämie von Carlos Tavares sind falsch und stark übertrieben“ erklärte ein Sprecher des Mutterkonzerns der Marken Peugeot, Citroën, Fiat und Chrysler. Stellantis hat „ die Austrittsbedingungen seiner Mitarbeiter aus Rücksicht auf deren Privatleben, auch die seiner Führungskräfte, grundsätzlich nicht zu veröffentlichen, es sei denn, diese Veröffentlichung ist gesetzlich vorgeschrieben.“betonte er auch.
Unter den bestbezahlten Chefs der Automobilindustrie erhielt derjenige, der aufgrund strategischer Meinungsverschiedenheiten entlassen wurde, bereits ein umstrittenes Gehalt, auch wenn es jedes Jahr von den Aktionären des Konzerns bestätigt wurde, die mit der Leistung von Stellantis zufrieden waren. Die feste Vergütung von Carlos Tavares betrug im Jahr 2023 2,6 Millionen Euro, wurde jedoch durch kurz- und langfristige Boni, die an Leistungsziele geknüpft waren, auf 36 Millionen Euro oder das 518-fache des Gehalts eines Mitarbeiters der Gruppe erhöht.
Laut den Jahresberichten der Gruppe hat Carlos Tavares seit seinem Amtsantritt an der Spitze von Stellantis fast 80 Millionen Euro erhalten, die ersten elf Monate des Jahres 2024 nicht mitgerechnet.
Austrittsprämien, die zur Debatte stehen
Abfindungsprämien sorgen in großen Konzernen immer wieder für Kontroversen. Im Jahr 2015 wurde Michel Combes beispielsweise vom Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent ein goldener Fallschirm über 14 Millionen Euro über drei Jahre anlässlich seines Wechsels in die Geschäftsführung von Numéricable-SFR angeboten. Unter dem gemeinsamen Druck der Arbeitgeber, der Finanzmarktaufsicht und der Regierung reduzierte Alcatel-Lucent den Bonus um fast die Hälfte.
Der frühere Vorgesetzte von Carlos Tavares bei Renault, Carlos Ghosn, kämpfte vor Gericht um seine Rentenansprüche, obwohl er nach seiner Inhaftierung in Japan die Renault-Nissan-Allianz verließ.
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