Der letzte Tabellenführer der Super League der einen Sieg einfahren konnte war der FC Luzern in der siebten Runde. Die Innerschweizer gewannen damals als Leader mit 1:0 gegen den FCB. Rotblau erklomm nun am vorletzten Spieltag nach drei Siegen in Serie die Tabellenspitze und prompt folgte nun in der letzten Runde kein weiterer Erfolg mehr – sondern ein Remis gegen den FC Lausanne-Sport. Fabio Celestinis Erklärung für dieses seltsame Phänomen ist folgende: «Wir haben eine sehr ausgeglichene Meisterschaft. Es ist gegen jeden Gegner schwierig zu punkten. Und es benötigt eine andere Mentalität, wenn man den ersten Platz verteidigen muss, als wenn man ihn erreichen will. Dann ist jedes Spiel wie ein Final, eine solche Partie erwarte ich nun auch in St.Gallen.»
Der Gegner aus der Ostschweiz hat im Moment ganz andere Sorgen. Nach einem starken Saisonstart baute der FCSG zuletzt stark ab. Am Donnerstag folgte nun mit der 0:1-Niederlage bei der AC Bellinzona das Cup-Aus bei einem Challenge-Ligisten und damit ein weiterer empfindlicher Dämpfer. Dieses Resultat möchte Celestini aber nicht zu schwer gewichten bei der Vorbereitung auf den Sonntag: «Die Fans pushen den FC St.Gallen bei dessen Heimspielen immer sehr stark. Nun hat die Mannschaft etwas gut zu machen und will bestimmt die Dynamik der vergangenen Wochen ändern. Das sind keine einfachen Voraussetzungen für uns gegen ein Team, das immer mit viel Energie auftritt.»
Vouilloz gesperrt, Baró verletzt, Barisic und Schmid fraglich
Mit der Leistung seiner eigenen Mannschaft im Cup-Spiel gegen den FC Sion war der FCB-Trainer überhaupt nicht zufrieden, vor allem was die erste Halbzeit anbelangt. Dass es ihr aber trotzdem gelungen ist, eine Runde weiterzukommen, wertet er als ein positives Zeichen: «Das spricht für unsere Mentalität und hatte nichts mit Glück zu tun, sondern war eine Belohnung dafür, dass wir gekämpft haben und geschlossen aufgetreten sind.»
Das Spiel hat aber trotz des Erfolgs seine Spuren hinterlassen. Zu Arlet Junior Zé gesellt sich nun auch Romário Baró auf die Liste der Verletzten, Dominik Schmid (Schlag auf die Wade) und Adrian Barisic (Nasenbeinbruch) sind beide fraglich. Und mit der Sperre von Nicolas Vouilloz könnte sich ein Engpass in der Innenverteidigung ergeben: «Wir werden am Samstag wohl Klarheit haben, ob Barisic spielen kann, ob er durch die Maske gut atmen kann», so Celestini. Mit Arnau Comas und Finn van Breemen stünden zwar zwei Innenverteidiger bereit, beide haben aber aufgrund ihrer Verletzungen schon seit längerem keinen Ernstkampf mehr bestritten.
Beeindruckende Statistik
Nach einer Periode mit fast keinen Verletzungssorgen hat nun auch der FCB ein paar Ausfälle zu beklagen. An diesen dürfte es aber nicht liegen, sollte nun Rotblau nochmals den Fluch des Leaders ereilen. Es gibt auch andere Gründe, die dafür sprechen, dass nun der FCB der dritte Leader der aktuellen Saison wird, dem ein Sieg gelingt. Seit der 9. Runde haben die Basler die beste Tordifferenz, seit der 11. Runde haben sie am meisten Tore erzielt. Und auch wenn es im ersten Spiel als Leader nicht zu einem Sieg gereicht hat, haben sie doch auch am letzten Samstag in einer Statistik die Führung übernommen: Seit dem letzten Spieltag ist der FCB das Team mit den wenigsten Gegentoren. Und mit solch beeindruckenden Statistiken trat in dieser Saison bisher noch kein Leader an.
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