Der ehemalige Fußballkommentator Eddy Snelders erschien am Montagmorgen vor dem Ratssaal in Antwerpen. Am 16. Dezember soll entschieden werden, zu welchen Anklagepunkten er sich vor dem Strafgericht verantworten muss.
Im Mittelpunkt des Falles stehen schwere Vorwürfe, darunter Voyeurismus und der Besitz von Bildern von Kindesmissbrauch. Die Ermittlungen ergaben, dass Snelders mehrere Frauen heimlich beobachtete, darunter auch seine damals minderjährige Stieftochter.
Dies geschah nach einer Beschwerde eines Nachbarn über Exhibitionismus. Bei Hausdurchsuchungen fand die Polizei versteckte Kamerabilder, die an verschiedenen Orten wie Snelders‘ Haus, Büro und einem Schwimmbad aufgenommen wurden. Die Staatsanwaltschaft will ihn außerdem wegen tätlichen Angriffs auf mehrere Frauen belangen.
Snelders bestreitet die Übergriffe und behauptet, er wisse nichts von Bildern von Kindesmissbrauch, die auf seinem alten Laptop gefunden wurden. Seine Anwältin Sanne De Clercq forderte die Ratskammer auf, ihn wegen dieser Taten nicht strafrechtlich zu verfolgen, und betonte, dass Snelders derzeit intensive psychologische Hilfe erhalte.
-Die Anhörung war für die Opfer, die zum ersten Mal mit Snelders konfrontiert wurden, emotional schwierig. „Diese Konfrontation war für meinen Mandanten äußerst schwierig“, sagte Manon Cop, Anwältin von Snelders‘ Stieftochter. Laut Cop ist die Tatsache, dass Snelders den Angriff weiterhin leugnet, ein zusätzlicher Schlag für das Opfer.
Auch Bé, die Ex-Frau von Snelders, hoffte auf Einsicht in seine Schuld, doch dazu kam es nicht. „Als Mutter zu hören, dass Ihre Tochter den sexuellen Missbrauch angeblich erfunden hat, ist sehr schmerzhaft“, sagte ihr Anwalt Steven Van Geert. Ihm zufolge war die Spannung im Ratssaal deutlich spürbar.
Nach den Bitten verließ Snelders das Gerichtsgebäude unter Polizeieskorte durch eine Hintertür. Die Entscheidung der Ratskammer, die darüber entscheidet, welche Anklagepunkte bestehen bleiben, folgt am 16. Dezember.