Stand: 12.12.2024, 07:23 Uhr
Von: Florian Bajus
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Borussia Dortmund verliert nicht nur das Spiel gegen den FC Barcelona, sondern wohl auch Nico Schlotterbeck. Muss der Klub im Winter reagieren?
Dortmund – Im Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona setzte Borussia Dortmund alles auf eine Karte. Die Partie endete allerdings nicht nur mit einer 2:3-Niederlage, sondern auch mit dem wahrscheinlichen Verlust von Nico Schlotterbeck.
Fällt nun auch Schlotterbeck beim BVB aus?
Bei einer Freistoßflanke sprang der Innenverteidiger hoch, köpfte den Ball über das Tor der Katalanen und griff sich danach an den Knöchel. TV-Aufnahmen zeigten, wie Schlotterbeck bei der Landung mit dem Fuß umknickte. Laut der Bild-Zeitung wurde er nach dem Spiel auf einer Trage ins Krankenhaus gebracht.
Nach dem Spiel sprach Nuri Şahin von einem möglichen „Super-GAU“, da alle Innenverteidiger auszufallen drohen. Bislang war nur Schlotterbeck von Verletzungen verschont geblieben, während Waldemar Anton im November mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen hatte und sich im Topspiel gegen den FC Bayern einen Muskelfaserriss zuzog.
Im darauffolgenden Spiel gegen Borussia Mönchengladbach verletzte sich Niklas Süle, der bereits von Ende Oktober bis Ende November wegen eines Syndesmoseanrisses ausgefallen war und laut Şahin monatelang ausfallen wird.
Auch Ryerson konnte nicht weitermachen
Die BVB-Bosse haben seit Sommer regelmäßig ihr Vertrauen in den Kader betont und Diskussionen über eine zu dünne Personaldecke in der Innen- und Außenverteidigung abgewehrt. Selbst mit vier oder fünf Innenverteidigern im Kader hätte Şahin gegenwärtig nicht die Qual der Wahl, aber das Jahr ohne einen ausgebildeten Spieler im Abwehrzentrum zu beenden, kann nicht der Anspruch eines Top-Teams sein.
Da Rechtsverteidiger Julian Ryerson zudem wegen Kreislaufproblemen gegen Barcelona ausgewechselt werden musste, wäre es naheliegend, sollte der BVB nun doch über neue Verpflichtungen für die Defensive nachdenken. Şahin äußerte sich jedoch auf der Pressekonferenz am späten Mittwochabend zurückhaltend.
Şahin über Transfer-Frage: „Muss aufpassen, was ich sage“
„Ich muss aufpassen, was ich sage“, antwortete Şahin auf eine entsprechende Frage. Es sei schließlich unklar, ob und wie lange Schlotterbeck ausfallen wird. Nur die lange Auszeit von Süle sei sicher.
„Wir wissen, dass wir auf der Innenverteidigerposition nicht auf Rosen gebettet sind. Man wird im Winter sehen, wie wir stehen“, sagte Şahin und betonte in Bezug auf die Vorgehensweise nach dem letzten Bundesligaspiel im Jahr 2024 gegen den VfL Wolfsburg (22. Dezember), dass man „die Situation neu analysieren“ werde.
Unter den Fans dürfte die Hoffnung auf Verstärkung bestehen, doch der Handlungsspielraum im Winter ist begrenzt – und vielleicht hat Schlotterbeck Glück im Unglück. Insofern bleibt abzuwarten, ob der BVB auf die Verletztenmisere reagieren wird.