Franziska Preuß hat beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen/Österreich ihren ersten Saisonsieg gefeiert.
Ich bin 7,5 km Sprint der Damen ließ sie trotz eines Schießfehlers die gesamte Konkurrenz hinter sich und gewann mit 7,7 Sekunden Vorsprung vor Sophie Chauveau (FRA) und Karoline Knotten (NOR, +10,1 Sekunden).
“Ich bin sehr zufrieden, das war echt überraschend, dass ich heute gewonnen habe. Ich habe es auf der Strecke gewonnen, ich hatte ganz gute Beine“, sagte Preuß nach dem Rennen im ZDF. Als zusätzlichen Lohn für den Sieg eroberte sie das Gelbe Trikot der Führenden im Gesamt-Weltcup.
Preuß war mit Startnummer 62 auf die Strecke gegangen und übernahm mit einem perfekten Liegendschießen die Führung im Klassement.
Im Stehendanschlag setzte sie allerdings den ersten Schuss daneben und musste in die Strafrunde.
Mit 5,4 Sekunden Rückstand auf die Führende Chauveau ging Preuß auf die letzten 2,5 Kilometer. Das schien aufholbar.
“Ich habe erstmal versucht, mit Vollgas in die Strafrunde zu gehen. Dann habe ich versucht ein bisschen Lockerheit zu bewahren und die Ski zum Laufen zu bekommen”, erklärte sie hinterher ihre Taktik.
Und die Taktik der 30-jährigen Deutschen ging tatsächlich auf.
Bereits vor dem letzten Anstieg hatte sie die Französin im Zeitenvergleich überholt. Bis ins Ziel baute Preuß den Vorsprung sogar noch aus.
Als kurz darauf die fehlerfreie Knotten nicht an die Zeit der Deutschen herankam, stand der Sieg von Preuß fest.
Es war der zweite Erfolg in einem Einzelrennen für die Bayerin nach ihrem Sieg im Massenstart von Ruhpolding 2019.
Immer wieder wurde sie in den vergangenen Jahren von gesundheitlichen Problemen zurückgeworfen. Doch bereits beim Weltcup-Auftakt hatte sie in Kontiolahti mit den Rängen drei, vier und fünf ihr Potenzial für diese Saison angedeutet.
In Hochfilzen erhielt sie nun den Lohn dafür, dass sie trotz aller Rückschläge niemals aufgegeben hat. Den Sieg widmete sie ihrem Bruder, der am Freitag (13. Dezember) Geburtstag feierte.
Die 20-jährige Selina Grotian rundete den deutschen Erfolgstag als Fünfte mit ihrem besten Saisonergebnis ab.
Ihre Teamkolleginnen Vanessa Voigt und Julia Tannheimer gehen von den Rängen 12 und 29 in die Verfolgung am Samstag. Julia Kink und Marlene Fichtner werden von den Positionen 40 und 46 starten.