Matilda Djerf ist mit knapp über drei Millionen Instagram-Followern eine der größten Influencerinnen Schwedens. Sie landete auf einer der „30 unter 30“-Listen von Forbes und erzielte weltweit große Erfolge.
2019 gründete sie die Bekleidungsmarke Djerf Avenue. Das Unternehmen erwirtschaftet einen Millionenumsatz und legt unter anderem Wert auf faire Arbeitsbedingungen.
„Eine ‚Djerf Avenue-Welt‘ voller Freundlichkeit, Inspiration und Respekt“, beschreibt Djerf selbst die Vision des Unternehmens.
Aftonbladet hat mit elf anonymen ehemaligen oder aktuellen Mitarbeitern des Unternehmens gesprochen, die das Gegenteil aussagen. Nach Angaben der Mitarbeiter kommt es am Arbeitsplatz fast täglich zu Schimpfwörtern und Ängsten.
– Es sei ein täglicher Zeuge von Mobbing, sagt ein Mitarbeiter.
Hat eine eigene Toilette
Der Überprüfung zufolge herrscht im Unternehmen eine Kultur der Bevorzugung. Unter anderem verfügt Matilda Djerf über eine eigene Toilette, die nur sie und ihre „Lieblingsmitarbeiterin“ nutzen können.
Als ein anderer Mitarbeiter zufällig die Toilette benutzte, musste sie geschrubbt werden, bevor Djerf sie wieder benutzen konnte, schreibt Aftonbladet.
Mangelnde Inklusion
Djerf Avenue hat sich als integrative Marke einen Namen gemacht, bei der jeder unabhängig von seiner Größe einkaufen können sollte. Das Unternehmen setzt regelmäßig auf Plus-Size-Modelle und verkauft Kleidung bis 4XL.
Einige der Mitarbeiter glauben, dass diese Ideale nicht echt sind. Eine Person erzählt Aftonbladet, dass Djerf selbst nach einem Fotoshooting herablassend über ein Model gesprochen habe.
– Sie sagte, dass sie (die Bilder, Anm. d. Red.) geändert werden müssten, weil sie in diesen Klamotten „so verdammt fett“ aussehe.
Die Antwort: „Sehr ernst“
Djerf Avenue möchte nicht zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen, wird aber die Fragen von SVT per E-Mail beantworten.
Dort schreibt CEO Rasmus Johansson, der auch der Freund von Matilda Djerf ist, dass er „bedauert die aufgetretenen Mängel aufrichtig.“ Dies ist ein klares Signal für uns, dass wir mehr tun müssen, und ich bin fest entschlossen, daraus zu lernen, um eine stärkere und unterstützendere Organisation zu schaffen, in der sich unsere Mitarbeiter wirklich wertgeschätzt fühlen.“