Der süße Geruch von Schokolade ist für die deutschen Discounter Aldi und Lidl bitter geworden, da sie sich in einem Rechtsstreit um ihre kürzlich eingeführten „Dubai Chocolate“-Produkte befinden. Was zunächst wie ein weiterer süßer Trend schien, hat sich schnell ausgeweitet und den Zorn des Schokoladenlieferanten Wilmers auf sich gezogen, der behauptet, die großen Player würden die Verbraucher mit ihren Marketingstrategien in die Irre führen.
Am 13. Dezember 2022 stellte Lidl seine limitierte Edition „Deluxe Dubai Chocolate“ in ausgewählten Filialen vor und lockte Kunden mit einer ansprechenden Verpackung und dem Werbeslogan „Supertrend zum Superpreis“. Nur drei Tage später legte Aldi Süd mit einer eigenen Variante namens „Alyan Dubai Handmade Chocolade“ nach. Doch hinter diesen Produkteinführungen stecken Kontroversen.
Andreas Wilmers, der Importeur der Originalschokolade „Fex Dessert“ aus Dubai, ist gegen beide Einzelhändler vorgegangen und behauptet, die Verwendung des Namens „Dubai Chocolate“ sei irreführend. Ihm zufolge stammen die von Aldi und Lidl verkauften Produkte nicht aus Dubai, was ihr Branding und Marketing irreführend und unglaubwürdig macht. Wilmers hat verlangt, dass beide Unternehmen bis zum 17. Dezember Unterlassungserklärungen unterzeichnen, andernfalls müssen sie mit möglichen rechtlichen Konsequenzen rechnen.
Die Behauptung geht auf Wilmers’ Argument zurück, dass durch die von Aldi und Lidl verwendeten Verpackungen falsche Vorstellungen entstehen, die seiner Meinung nach die Verbraucher über die Herkunft der Schokolade in die Irre führen. Die Verpackung zeigt ikonische Silhouetten und Wahrzeichen von Dubai und lässt Kunden glauben, dass sie authentische Produkte aus der Stadt kaufen. „Das ist irreführend“, erklärte Wilmers und brachte damit seine Bedenken hinsichtlich der Marketingstrategien der Discounter zum Ausdruck, wie die Zeitung berichtete Rheinische Post.
Die rechtlichen Schritte von Wilmers sind kein Einzelfall, da er auch ähnliche Verstöße gegen andere Unternehmen geltend gemacht hat, darunter Kikis Kitchen GmbH, IA International GmbH und die Firma Naschimann wegen des Verkaufs von Schokolade der Marke Dubai. „Der Name ‚Dubai-Schokolade‘ ist einfach rechtswidrig“, betonte er und verdeutlichte damit die umfassenderen Probleme im Zusammenhang mit den Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung.
Um das Drama noch schlimmer zu machen, sah sich Lindt zuvor der Prüfung durch Wilmers ausgesetzt, ähnliche Produkte unter derselben Marke zu vermarkten. Nachdem Lindt den Forderungen von Wilmers nicht nachgekommen war, änderte es den Namen seines Produkts in „Dubai Style Chocolade“, um möglicherweise das Risiko rechtlicher Konsequenzen zu verringern.
Die Beschwerden von Wilmers verdeutlichen nicht nur die rechtlichen Herausforderungen, vor denen Aldi und Lidl stehen, sondern berühren auch die komplexe Natur der Lebensmittelherkunftskennzeichnung, insbesondere im Rahmen der Richtlinien der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV). Er hat bei den zuständigen Regulierungsbehörden Beschwerden eingereicht und dabei die Notwendigkeit von Compliance und Transparenz betont.
Der wachsende Hype um die sogenannte „Dubai-Schokolade“ könnte möglicherweise nachhaltige Auswirkungen auf den Schokoladenmarkt haben, da Verbraucher zunehmend Authentizität und Klarheit über die Herkunft ihrer Produkte verlangen. Wenn Wilmers seinen Fall vor Gericht weiterverfolgt, könnte dies durchaus schwerwiegende Folgen für Aldi und Lidl haben.
Werden die Discount-Riesen also einen Rückzieher bei ihren beliebten Produkten machen oder werden sie diesen Vorwürfen standhalten? Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich das Wagnis von Aldi und Lidl auszahlt oder ob sie stattdessen mit leeren Regalen und Gerichtsterminen enden werden. Der Geschmack und der Wert dieser sogenannten Dubai-Schokolade könnten ihr Schicksal nicht nur an der Kasse, sondern auch im Gerichtssaal erfahren.
Im Moment geht es in der Geschichte nicht nur um Schokolade; Es geht um Vertrauen, Branding und die uralte Frage, was Verbraucher wirklich kaufen, wenn sie nach den verlockenden Leckereien im Regal greifen.