Sonntagspresse
Am Flughafen Zürich geht zu viel Gepäck verloren, Bankgeheimnis abschaffen und die Weihnachtsmärkte in der Schweiz nach dem Attentat
Die Swiss kritisiert den Flughafen Zürich, hier gehe zu viel Gepäck verloren, die Forderung nach der Abschaffung des Bankgeheimnisses und die Weihnachtsmärkte nach dem Attentat – die News der Sonntagspresse.
Die Swiss kritisiert den Flughafen Zürich. Hier gehe überdurchschnittlich viel Gepäck verloren. Das beklagt der Swiss-Betriebschef Oliver Buchhofer im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «Auf unserem gesamten Netz lag die Quote der Gepäckstücke, die nicht wie vorgesehen ankommen, bei 2,3 Prozent. In Zürich sind es rund 4 Prozent.» Buchhofer fordert von den Flughafenbetreibern, aber auch von der Flugsicherung Skyguide mehr Einsatz. Denn auch bei der Pünktlichkeit habe sich die Performance verschlechtert. «2024 landen und starten weniger Flugzeuge in Zürich als 2019. Unsere Pünktlichkeit liegt aber rund zehn Prozent tiefer als vor der Pandemie», sagt Buchhofer zur «NZZ am Sonntag».
Die Swiss musste zuletzt viel Kritik für die abnehmende Qualität einstecken. Nun gibt sie Skyguide und dem Flughafen eine Mitschuld an der Situation. Diese hätten nicht dieselben finanziellen Anreize, etwas zu verbessern. Denn egal, wo die Ursache einer Panne ist – am Ende muss die Swiss die Passagiere entschädigen. «Im Jahr 2024 haben wir neben den Betreuungskosten für Hotel und Essen in den ersten neun Monaten allein für Entschädigungen unserer Gäste über 10 Millionen Franken bezahlt. Tendenz steigend», sagt Oliver Buchhofer.
SP-Nationalrätin will Initiative zur Abschaffung des Bankgeheimnisses lancieren
Andrea Zryd will das Bankgeheimnis im Inland abschaffen. Zweimal ist die heutige SP-Nationalrätin bereits damit gescheitert. 2021 mit einer Standesinitiative und diese Woche am Mittwoch mit einer parlamentarischen Initiative im Nationalrat. Doch Zryd gibt nicht auf. «Die Abschaffung des Bankgeheimnisses muss vors Volk», sagt sie gegenüber «SonntagsBlick». Die Sozialdemokratin will also eine Volksinitiative lancieren – und das möglichst schnell. Denn laut ihr ist die Zeit günstig, da die ehrlich arbeitende Bevölkerung die Nase voll hat, von ständig steigenden Preisen.
Zryd möchte, dass der automatische Informationsaustausch zu Finanzkonten, wie ihn die Schweiz bereits mit 111 Staaten pflegt, auch in der Schweiz zur Anwendung kommt. Sie glaubt, dass damit Milliarden zum Vorschein kommen würden, die heute vor dem Fiskus versteckt werden. Die Abschaffung des Bankgeheimnisses würde laut Zryd einerseits Steuergerechtigkeit herstellen, andererseits aber auch helfen, die bestehenden Milliardenlöcher im Bundeshaushalt zu stopfen.
Ob sie für eine Volksinitiative die SP hinter sich bringen kann, ist offen. Co-Parteichef Cédric Wermuth lässt jedenfalls verlauten, dass er einer Initiative gegenüber nicht abgeneigt sei. Und auch er glaubt: Eine Vorlage zur Abschaffung des Bankgeheimnisses lässt sich vor dem Stimmvolk eher gewinnen als im bürgerlich dominierten Parlament. Dieses hat der Forderung von Zryd unter anderem mit Verweis auf die Privatsphäre eine Abfuhr erteilt.
So reagieren Weihnachtsmärkte und Polizeien auf das Attentat in Magdeburg
Die Polizeien in Basel, Bern, Solothurn und Zürich haben nach dem Anschlag die Sicherheitslage für die eigenen Weihnachtsmärkte und Gebiete der Sonntagsverkäufe neu beurteilt. «Für die Schweiz hat sich an der aktuellen Terrorlage nichts geändert», sagt Stefan Schmitt von der Polizei Basel gegenüber der «SonntagsZeitung.» Man sei aber präsent und aufmerksam. Zu konkreten Sicherheitsmassnahmen, etwa ob gestern und heute mehr Polizistinnen und Polizisten vor Ort waren, äussern sich die Polizeien aus «taktischen Gründen» nicht.
Céline Lehmann von der Kapo Bern sagt: «Seit längerem ist die terroristische Bedrohungslage in der Schweiz als erhöht eingestuft». Diese Erkenntnisse seien daher bereits vor Magdeburg in die Sicherheitsmassnahmen für die Weihnachtsmärkte eingeflossen. Für den Schutz ihrer Weihnachtsmärkte werden manche Betreiber auch kreativ. So kommen die Poller teilweise als Beton-Tannen daher oder wie in Bern am Waisenhausplatz als übergrosse Päckli. (has)