Der Verdächtige wird in Untersuchungshaft genommen, das Profil der Opfer wird klarer

Der Verdächtige wird in Untersuchungshaft genommen, das Profil der Opfer wird klarer
Der Verdächtige wird in Untersuchungshaft genommen, das Profil der Opfer wird klarer
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Gestern weigerte sich die deutsche Polizei noch, die Profile der Opfer des Autoanschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt mitzuteilen. Eine Frage im Zusammenhang mit „den Ermittlungen“, aber auch mit dem Respekt vor den Familien der Opfer, erklärten die deutschen Behörden.

In dem neuesten, über Nacht veröffentlichten Bericht enthüllte die Polizei endlich einige Informationen. Bei den Getöteten handelt es sich um einen 9-jährigen Jungen und vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren. Diese Zahl könnte in den kommenden Stunden noch weiter steigen, da etwa vierzig Menschen schwer verletzt werden.

Der Verdächtige, Taleb Jawad al-Abdulmohsen, ein 50-jähriger Psychiater, wurde am Samstagabend in Untersuchungshaft genommen, nachdem er einem Richter vorgeführt worden war. Ihm werden fünf Morde, aber auch versuchter Mord und Körperverletzung vorgeworfen. In den ihm zur Last gelegten Fakten findet sich daher derzeit keine Erwähnung von Terrorismus.

Laut der Zeitschrift Der SpiegelDie saudischen Geheimdienste schickten vor einem Jahr eine Warnung an ihre deutschen BND-Korrespondenten vor Taleb Jawad al-Abdulmohsen. Nach einer schnellen Untersuchung blieb die Warnung toter Buchstabe, während der Mann sich zunehmend auf verschwörerische und bösartige Reden einließ.

Ein „ultrarechter Verschwörungstheoretiker-Psychopath“

Er warf Deutschland immer wieder vor, dass es einerseits Saudis, die vor einem strengen Islam fliehen, nicht ausreichend schützt und andererseits radikale Muslime aus anderen Ländern mit offenen Armen empfängt. Im vergangenen August schrieb er erneut auf seinem X-Account: „Gibt es einen Weg zur Gerechtigkeit in Deutschland, ohne eine deutsche Botschaft in die Luft zu sprengen oder deutschen Bürgern willkürlich die Kehle durchzuschneiden?“ Ich suche seit Januar 2019 nach diesem friedlichen Weg und habe ihn nicht gefunden.“

2013 wurde er in Rostock wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ und „Drohung einer Straftat“ zu einer Geldstrafe verurteilt. Auch in der saudischen Exilgemeinde in Deutschland machte sich der Mann Sorgen: Mina Ahadi, Präsidentin des Zentralrats der ehemaligen Muslime, beschrieb ihn als „ultrarechten verschwörungsgesinnten Psychopathen“, der alle hasste, die seinen Hass nicht teilten.

Unsere Akte zum Magdeburger Anschlag

Die deutsche Polizei sei nach einer „Gefährdungsbeurteilung“ im vergangenen Jahr zu dem Schluss gekommen, dass von ihm keine „besondere Gefahr“ ausgegangen sei, berichtete Die Welt am Sonntag. Am Tag vor dem Angriff ignorierte der saudische Psychiater eine gerichtliche Vorladung nach Berlin, wo er wegen eines Skandals auf einer Polizeistation angeklagt wurde, und weigerte sich, seine Anzeige zu registrieren, berichten deutsche Medien.

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