Jean-Marie Le Pen wurde am 20. Juni 1928 in La Trinité-sur-Mer, einem Küstendorf in der Bretagne, als Sohn von Jean Le Pen und Anne-Marie Hervé geboren. Sein Vater, ein Fischer, kam 1942 ums Leben, als sein Boot von einer Mine in die Luft gesprengt wurde. Seine Mutter war eine Näherin lokaler Abstammung. Der Junge wurde römisch-katholisch erzogen und besuchte eine Jesuitenschule in Vannes und ein Lycée in Lorient.
Herr Le Pen erwarb einen Abschluss in Rechtswissenschaften an der Universität Paris, wo er sich in der rechten Politik engagierte, sich an Straßenschlägereien gegen kommunistische Studenten beteiligte und wiederholt verhaftet wurde. Er behauptete, bei einer Wahlkampfschlägerei sein linkes Auge verloren zu haben, das jedoch nur beschädigt wurde; seine Sehkraft verlor er später durch Krankheit.
Als Fallschirmjäger der Fremdenlegion kämpfte Herr Le Pen 1954 in Indochina gegen die kommunistisch dominierten Vietminh. Später, als Geheimdienstoffizier in Algerien während des Unabhängigkeitskrieges, wurde ihm vorgeworfen, Mitglieder der algerischen Front de Libération Nationale gefoltert zu haben. Er wurde nicht strafrechtlich verfolgt und bestritt die Behauptungen von Zeugen, verlor jedoch Klagen gegen Veröffentlichungen, die sie zitierten.
Herr Le Pen wurde 1956 eines der jüngsten Mitglieder der Nationalversammlung, doch nachdem er sich gegen den Rückzug Frankreichs aus Algerien eingesetzt hatte, verlor er 1962 seinen Sitz, als die Kolonie die Unabhängigkeit erlangte.
1960 heiratete er Pierrette Lalanne. Außer Marine hatten sie zwei weitere Töchter, Marie-Caroline und Yann, und wurden 1987 geschieden. 1991 heiratete er Jeanne-Marie Paschos. Vollständige Informationen über seine Überlebenden waren nicht sofort verfügbar.
