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„Wir müssen alles ändern“ in Bezug auf Einwanderung und Besteuerung

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Während seiner Rede auf CNews und Europe 1 an diesem Montagmorgen machte der ehemalige Präsident der Republik, Nicolas Sarkozy, wichtige Aussagen zur Einwanderung und zur Steuerpolitik der Regierung. Ihm zufolge sei die Einwanderung mittlerweile „ein Problem“, das eine völlige Überarbeitung der bestehenden Maßnahmen erfordere.

Einwanderung: radikale Vorschläge

Als Reaktion auf die jüngste Ermordung von Philippine, einer 19-jährigen Studentin, die von einem marokkanischen Staatsbürger im Rahmen einer Ausreisepflicht (OQTF) getötet wurde, kritisierte Nicolas Sarkozy scharf die derzeitige Einwanderungspolitik. „Wir müssen alles ändern“, erklärte er und forderte eine Überprüfung des OQTF. Insbesondere schlug er vor, die Erteilung von Visa von einer „konsularischen Rückkehrgenehmigung“ abhängig zu machen und so die Bedingungen für die Rückübernahme irregulärer Migranten zu stärken.

Sarkozy forderte außerdem eine Reform des Schengen-Raums, der seiner Meinung nach einer „europäischen Regierung“ aus den Innenministern der Mitgliedsstaaten unterstellt werden sollte. Er betonte, dass die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas die „einzige nachhaltige Lösung“ zur Bekämpfung der Migrationsströme sei, und forderte die Eröffnung von Schaltern in den südlichen Mittelmeerländern, um Anträge vor der Überfahrt nach Europa zu bearbeiten.

Besteuerung im Mittelpunkt der Debatten

Auf wirtschaftlicher Ebene zeigte sich Nicolas Sarkozy am Vorabend der allgemeinen politischen Rede von Michel Barnier standhaft. Er kritisierte die Möglichkeit höherer Steuern, die er für „einen wirtschaftlichen Fehler“ halte. „Frankreich ist bereits das Land mit den höchsten Steuern und einem starken Gefühl der Ungerechtigkeit“, erinnerte er sich. Ihm zufolge würde eine Erhöhung des Steuerdrucks nur die Beschäftigung, das Wachstum und die Investitionen bremsen.

Obwohl Michel Barnier noch keine offizielle Steuererhöhung angekündigt hat, wies er während einer Intervention zu France 2 auf die Möglichkeit einer Sondersteuer auf die reichsten oder größten Unternehmen hin. Eine Aussicht, die zu Spannungen innerhalb der Regierung führte, insbesondere mit Gérald Darmanin, der sich entschieden gegen jede Steuererhöhung aussprach.

Maßvolle Unterstützung für Michel Barnier

Obwohl er in bestimmten Aspekten kritisch war, bekräftigte Nicolas Sarkozy seine Unterstützung für Michel Barnier, den er zum Erfolg in seinen Funktionen ermutigte. „Ich wünsche Herrn Barnier mit aller Kraft den Erfolg“, schloss er und betonte, wie wichtig es sei, eine neue politische Krise zu vermeiden, während das Land bereits viele Turbulenzen durchlebt.

Sarkozys Äußerungen stehen in einem Kontext, in dem Migrations- und Steuerfragen die Regierung und die politischen Parteien spalten, und verdeutlichen die Bruchlinien innerhalb der Mehrheit hinsichtlich der einzuschlagenden Richtung.

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