Da das Geschäft mit transparenten Dentalgeräten nicht gut läuft, ist mit der Schließung der Bestsmile-Praxen zu rechnen. Bestehende Patienten werden künftig bei der Migros-Tochtergesellschaft Zahnzentrum.ch untergebracht.
Wieder einmal macht die Migros einem kostspieligen Abenteuer ein Ende. Der Einzelhändler sieht für Bestsmile keine Zukunft mehr. Das Unternehmen behandelt in seinen Praxen Zahnfehlstellungen mit durchsichtigen Zahnspangen. Das Winterthurer Unternehmen stellt sogenannte Aligner her.
Doch dem einst florierenden Unternehmen geht es schon seit einiger Zeit nicht mehr gut. Selbst eine Umstrukturierung zu Beginn des Jahres reichte nicht aus, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Die Migros kündigte daraufhin die Schliessung von neun Standorten und den Abbau von rund vierzig Stellen an.
224 Mitarbeiter verließen das Unternehmen
Wie es in einem Bericht vom Dienstag heißt, werden nun auch die verbleibenden 27 Standorte schrittweise geschlossen. Der Stellenabbau lässt sich nicht vermeiden. Derzeit beschäftigt Bestsmile inklusive Produktion 224 Mitarbeiter. Erst vor zwei Jahren hat Bestsmile seine Produktionsfläche in Winterthur auf 500 Quadratmeter verdoppelt und neue Anlagen installiert.
Derzeit läuft der Betrieb in den Praxen von Bestsmile wie gewohnt weiter, während der Mitarbeiterbefragungsprozess weiterläuft. Der Prozess dauert bis zum 22. Oktober.
Sollte es in der Folge zu Standortschliessungen kommen, sollen noch in Behandlung befindliche Patienten ihre Behandlung bei Zahnzentrum.ch, einer Tochtergesellschaft der Migros, fortsetzen können. Das Unternehmen ist Teil der Medbase-Gruppe und betreibt 43 Standorte in der ganzen Schweiz.
Es ist nicht klar, wie viele Kunden derzeit bei Bestsmile behandelt werden. In der ganzen Schweiz gibt es mehrere tausend Patienten.
Folgen ausgeschmückter Figuren?
Im Jahr 2019 beteiligte sich die Migros über ihr inzwischen liquidiertes Start-up Sparrow Ventures am jungen und wachsenden Unternehmen Bestsmile. Im Jahr 2022 folgte die vollständige Übernahme. Doch die Transaktion könnte noch Konsequenzen haben. Denn die Erwartungen wurden bei weitem nicht erfüllt. Die Migros musste für 2023 60 Millionen Franken auf Bestsmile abschreiben.
Wie die Migros bereits kommuniziert hat, wurden auch im Jahresabschluss von Bestsmile für das Geschäftsjahr 2021 – also vor der vollständigen Übernahme des Unternehmens durch die Migros – Unstimmigkeiten festgestellt. Der Migros-Genossenschaftsverband leitete daraufhin ein Verfahren ein. Wie der Händler auf Anfrage mitteilte, seien die entsprechenden Untersuchungen noch nicht abgeschlossen.
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