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Oktagon 62 im Live-Blog: Verliebt in einen Talahon – Max Holzer verzückt MMA-Fans

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Mit rund 60.000 Zuschauern stellt Oktagon 62 einen neuen Rekord auf. Der Deutsche Bank Park wird für einen Abend zur größten Bühne für Mixed Martial Arts. Und im letzten Kampf klärt sich die Frage: Wer wird im Käfig der “König von Deutschland”.

Das größte MMA-Event aller Zeiten soll klären, wer “König von Deutschland” wird. Doch bis Oktagon 62 im Frankfurter Deutsche Bank Park vor rund 60.000 Zuschauern seinen Höhepunkt mit dem Duell zwischen Lokalmatador Christian Eckerlin und Christian Jungwirth erreicht, stehen elf weitere Kämpfe an. Die Resultate können Sie hier im Live-Blog verfolgen oder sich das gesamte Event exklusiv auf RTL+ anschauen (im Premium-Abo ab 8,99 Euro).

Den Auftakt in Frankfurt machten der Kölner Deniz Ilbay und der Münchner Michael Deiga-Scheck im Federgewicht. Beide sind als explosive Striker bekannt und hatten bereits im Vorfeld ein Spektakel versprochen. Daran wollte sich der Deutsch-Brasilianer aber erstmal nicht halten. Deiga-Scheck wollte den Kampf nach kurzen Jabs direkt auf den Boden verlagern. Das gelang ihm zunächst auch. Über mehrere Minuten kontrollierte er den Kölner, ehe dieser sich wieder aufrichten und im Clinch die ersten harten Treffer landen konnte. Der ehemalige Boxer spielte dann seine Vorteile im Striking aus.

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Ilbay (l.) hatte mit seinem Haken ein probates Mittel gefunden.

(Foto: Octagon)

Immer wieder landeten die Haken Ilbays in der Deckung Deiga-Schecks, einige Körpertreffer zeigten ihre Wirkung. Ein weiterer Haken war es dann, der dafür sorgte, dass Deiga-Scheck zu Boden ging. Ilbay setzte nach und der Ringrichter warf sich dazwischen, weil sich Deiga-Scheck am Boden zusammenkauerte. Der Kampf war entschieden, Ilbay der Sieger. “Der Respekt ist das Wichtige. Danach geben wir uns die Hand, trinken ein Bierchen und gehen zu unseren Familien”, sagte Ilbay nach seinem Sieg.

Nafuka spielt seinen Stärken aus

Im zweiten Kampf des Abends standen sich Arijan Topallaj aus Balingen und Er raucht nicht gegenüber. Zwei der größten deutschen Talente könnten in ihrem Stil nicht unterschiedlicher sein. Topallaj zeichnet sich durch gutes Striking aus, Nafuka ist am stärksten im Bodenkampf. Und genau das schien der Plan des Regensburgers zu sein. Er schnappte sich Topallaj und rang ihn zu Boden. Ohne echten Schaden zu verursachen, behielt der 21-Jährige hier die Kontrolle. Topallaj arbeitete meist von unten mit kurzen Schlägen. Erst als es dem Referee zu inaktiv wurde, trennte er die beiden Leichtgewichtkämpfer und ließ sie sich aufrichten. Im Stand verpasste Topallaj seinem Gegner erst einen Haken, dann einen Kniestoß. Allerdings waren da nur noch 10 Sekunden auf der Uhr.

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Nafuka hat Topallaj Party, mein Griff!

(Foto: Octagon)

In Runde zwei das gleiche Bild: Topallaj ging nach vorn, trieb Nafuka vor sich her und landete einige gute Treffer. Unter einem wilden Schwinger tauchte der Regensburger ab und rang den Balinger erneut zu Boden. Erneut viel Kontrollzeit für Nafuka. Auch in Runde drei zog Nafuka seinen Gameplan eiskalt durch. Trotz Pfiffen aus dem Publikum machte er den Kampf für Topallaj besonders schwer, schnappte sich seinen sichtlich erschöpften Gegner wieder nach ein paar Sekunden und verlagerte das Geschehen auf den Boden. Dieses Mal streute er zumindest immer wieder kleine Schläge ein, um dem Referee keinen Grund zu geben, das Geschehen in den Stand zu verlagern. Bei den Punktrichtern lag Nafuka mit enorm viel Kontrollzeit vorn, der Regensburger war der Sieger.

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Ein Schlag reicht und Langer geht zu Boden.

(Foto: Octagon)

Den nächsten Kampf bestritten Will Fleury und Paul Langer im Halbschwergewicht. Und der wilde Ire ließ nichts anbrennen. Erst trieb er den Veteranen mit dem Spitznamen “Der slowakische Henker” vor sich her und arbeitete mit Kombinationen zum Körper und zum Kopf. Mit einem Jab bereitete er einen linken Haken vor, der dann voll am Kinn von Langer einschlug. Der 33-Jährige kippte nach vorne um, der Kampf war entschieden. Fleury forderte im Anschluss Champion Karlos Vemola heraus und dankte dem Publikum für die tolle Atmosphäre.

Es folgten die beiden Federgewichte Mohamed Machaev und der Brite James Hendin. Die beiden technisch hochversierten Fighter lieferten sich ein abwechslungsreiches Duell: Hendin versuchte den Kampf nach Schlagkombinationen auf den Boden zu verlagern, Machaev fing ihn aber oft mit knackigen Schlägen ab. Der Österreicher mit russischen Wurzeln war auch im Grappling überlegen, obwohl Hendin dort immer wieder sein Glück. Drei Runden biss sich der Brite die Zähne aus. Machaev sicherte sich letztlich einen souveränen, aber in dieser Form überraschenden Punktsieg.

Dalisda wird von Martin überrascht

Es folgte der Titelkampf im Strohgewicht der Frauen: Katharina Dalisda gegen Mallory Martin. Die Championesse aus Frankfurt ging als klare Favoritin in das Duell mit der Amerikanerin – und bei Dalisdas Einmarsch in die Halle wurde es zum ersten Mal so richtig laut. Dalisda eröffnete die erste Runde mit Eins-Zwei-Kombinationen, streute immer wieder Legkicks ein. Martin wartete auf Kontermöglichkeiten. Beide Kämpferinnen landeten aber immer nur leichte Treffer. Nach wenigen Minuten fand ein krachenden Jab Martins sein Ziel und schüttelte die Deutsche ordentlich durch. Im anschließenden Clinch brachte Dalisda ihre Gegnerin zu Boden, wehrte erst einen Aufgabegriff ab und machte in der Oberlage Druck. Nach Punkten ging die erste Runde aber an Martin. Mit einem besseren Distanzmanagement eröffnete Dalisda die zweite Runde, machte mehr Druck, auch wenn Martin gefährlich blieb. Es gab wieder leichte Treffer durch den Jab auf beiden Seiten.

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Mallory Martin (r.) landete die besseren Treffer.

(Foto: Octagon)

In der dritten Runde mühte sich die Deutsche weiter, in den Vorwärtsgang zu schalten. Allerdings landete die Amerikanerin mit einer Kontergeraden wieder einen heftigen Treffer. Dalisda fand einfach nicht das Rezept, um Martin stärker in Bedrängnis zu bringen. In der folgenden Runde wollte die 32-Jährige aus Frankfurt ihr Grappling zum Einsatz bringen, clinchte mit Martin zwei Mal am Käfigzaun, doch die Amerikanerin befreite sich schnell. Dalisda landete dann überraschenderweise in einem Takedown von Martin und fand sich in der Unterlage wieder. Beide Kontrahentinnen tauschten kleinere Schläge aus, aber für die Deutsche endete die Runde in einer denkbar schlechten Situation.

Ab hier konnte nur noch ein Wunder dafür sorgen, dass Dalisda ihren Titel behält. Clever setzte Martin in den finalen fünf Minuten ihr Distanzmanagement ein. Zwei Minuten vor dem Ende gelang ihr erneut ein Takedown und Dalisda landete auf dem Rücken. Nach Punkten sicherte sich Martin letztlich souverän den Sieg – und wurde damit zum Stimmungskiller in Frankfurt. Der Titel von Dalisda war futsch.

Ein Talahon namens Max

Als Talahon mit Bauchtasche und Gucci-Mütze düste Max Holzer auf einem E-Scooter in den Deutsche Bank Park. Dazu lief “Verliebt in einen Talahon”. Das Publikum rastete völlig aus und jubelte frenetisch, sang munter mit. Dass Holzer aber nicht nur Show drauf hat, zeigte er umgehend. Er verpasste seinem Gegner Mo Trabelsi gleich zwei deftige Haken. Der 22-Jährige pinnte seinen Gegner am Cage fest, dann wechselte er in den Bodenkampf. Trabelsi mühte sich, seine Position verschlechterte sich aber sekündlich. Holzer dominierte, landete viele Schläge. Fast die gesamten fünf Minuten kontrollierte Holzer seinen Gegner, der es aber in die zweite Runde schaffte.

Auch in den zweiten fünf Minuten drückte der Hannoveraner aufs Tempo. Kurze Jabs leiteten einen Takedownversuch ein, der aber misslang. Trabelsi verlor aber dennoch das Gleichgewicht und verhalf Holzer erneut zur Top-Position. Der 22-Jährige drückte, arbeitete mit Ellbogenstößen, landete aber keine wirklich harten Treffer. Er kontrollierte Trabelsi nach Belieben, setzte einen gefährlichen Kimura-Armhebel an. Sein Gegner fand allerdings immer wieder einen Weg, um sich herauszudrehen. In der dritten Runde brauchte Holzer erneut nur Sekunden, um Trabelsi zu Boden zu werfen und ich in die Topposition zu arbeiten. Auf seinem Gegner sitzend feuerte er immer wieder Ellbogen und Schlagsalven, ehe der Referee genug gesehen hatte und dazwischenging. Holzer fuhr seinen neunten Sieg im neunten Kampf ein.

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