Zuletzt waren leichte Titelhoffnungen aufgekeimt, Leipzig konnte die vielen Verletzungen (Xavi, Raum, Schlager) kompensieren und Spiele wie in Mainz (2:0) vor allem dank individueller Qualität souverän ziehen.
Doch im Topspiel in Dortmund war RB in allen Belangen unterlegen. Verpasste es dadurch, dem BVB auf zehn (!) Punkte zu enteilen und vorne an den Bayern (nun drei Punkte davor) dranzubleiben.
Trainer Marco Rose (48): „In solchen Spielen, wo wir uns absetzen und einen Statement-Sieg holen können, holt uns ein, dass uns hier und da die Traute und die Überzeugung fehlen. Wir nehmen es als Learning in die nächsten Wochen mit, dass wir als Champions-League-Mannschaft in solchen Stadien gegen solche Gegner mehr an uns glauben müssen.“
Und weiter: „Wir sind in Teilbereichen noch eine junge Mannschaft. Wir haben mehrere Jungs, die ihre erste Bundesliga-Saison spielen.“
Rose selbst musste schon nach 17 Minuten reagieren, stellten in einer Behandlungspause von Peter Gulacsi um, als der erneut mit dem linken Sprunggelenk umgeknickt war. Statt in der Dreier-/Fünferkette formierte sich RB ab da in der Viererkette. Antonio Nusa rückte von der Linksverteidiger-Außenbahn auf eine Zehner-Position. Zuvor hatte Leipzig keinen Zugriff im Mittelfeld, dort klaffte immer eine große Lücke.
Rose: „Dortmund hat uns im 4123-System Zuordnungsprobleme im hohen und tiefen Pressing beschert, ich wollte es für die Jungs klarer gestalten. Die Umstellung hatte eher was mit der Arbeit gegen den Ball zu tun.“ Aber auch nach der Umstellung lief wenig zusammen: RB spielte unsauber, brachte nur sieben Torschüsse zustande (xGoals-Wert 0,3).
Der Leipzig-Coach sprach seiner Mannschaft nicht den Willen ab. Fakt ist aber auch: Dortmund wollte es mehr. Hatte trotz der zehn Verletzten genug Körner im Tank.
Kapitän Willi Orban: „Meine Hoffnung war, dass wir in der zweiten Halbzeit noch mal nachlegen, weil wir wussten, Dortmund hat eventuell Probleme, Qualität von der Bank zu bringen.“
Doch nichts da! Der Abwehrchef resümierte: „Dortmund hat alles reingeknallt, leidenschaftlich verteidigt, ist angelaufen. Wir haben es nicht hinbekommen, durchs Mittelfeld nach vorne zu kommen und wollten vorne viel zu oft mit dem Kopf durch die Wand und zwei Gegenspieler. Und wir bekommen beide Gegentore viel zu einfach. Schon die Entstehung war viel zu einfach.“
Mit dem ersten (!) Torschuss war RB sehenswert in Führung gegangen (Sesko/27.), die schnelle Antwort gab Maximilian Beier (30/1:1), später legte er das 2:1 für Serhou Guirassy auf (65.).
Leipzig muss sich schnell schütteln. Schon am Dienstag in der Champions League bei Celtic Glasgow müssen drei Punkte her, um die Chance aufs Weiterkommen zu wahren…
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