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Sieben Kopf-an-Kopf-Rennen, eine Überraschung: Der Umfrage-Überblick zur US-Wahl

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270 Wahlleute müssen Kamala Harris und Donald Trump erreichen, um zum nächsten US-Präsidenten gewählt zu werden. Dabei dürfte es so spannend wie selten werden: Durch die Besonderheiten des US-Wahlsystems (der Sieger in einem Bundesstaat erhält alle Stimmen dieses Staates) können wenige Tausend Stimmen über den Ausgang der historischen Wahl entscheiden.

Auch dieses mal wird das Ergebnis in den sogenannten Swing States, also den Staaten, in denen der Sieger vorab kaum vorherzusagen ist, entschieden. FOCUS online gibt den Überblick, was die Umfragen in den einzelnen Bundesstaaten vorhersagen – und wo es zu einer Überraschung kommen könnte.

  • Benötigt zum Sieg: 270 Wahlleute
  • Harris 211 Wahlleute (139 gelten als sicher, 72 als wahrscheinlich)
  • Trump: 219 Wahlleute (93 gelten als sicher, 126 als wahrscheinlich)

93 Wahlleute werden über die sieben Swing States Pennsylvania (19 Wahlleute), Georgia (16), North Carolina (16), Michigan (15), Arizona (11), Wisconsin (10) und Nevada (6) vergeben.

Die Lage in den sieben Swing States

Pennsylvania (19 Wahlleute): Der wichtigste Swing State ist zugleich auch der spannendste. Im „Polling Average“, dem Durchschnitt der Wahlumfragen, sind Trump und Harris gleichauf. In den vorherigen Wahlen gewannen Demokraten (2020) und Republikaner (2016) jeweils mit einem Punkt Vorsprung. Die aktuellste Umfrage der „New York Times“ sieht einen hauchzarten Vorsprung für Harris – bei einer Fehlerspanne, die deutlich größer ist als der Vorsprung.

Georgia (16 Wahlleute): Der „Polling Average“ sieht hier einen Vorsprung von einem Prozentpunkt für Trump, die aktuelle „New York Times“-Umfrage sieht Harris mit einem Punkt in Front. Aber auch hier gilt: Die Fehlerspanne ist größer als die jeweiligen Vorsprünge. 2020 gewannen die Demokraten hier mit unter einem Prozentpunkt Unterschied.

North Carolina (16 Wahlleute): Es wird noch knapper: Unter einem Prozentpunkt sieht der „Polling Average“ Trump hier in Führung, die „New York Times“-Umsetzung sieht eine Führung für Harris (48 zu 46 Prozent). North Carolina stimmte sowohl 2016 als auch 2020 für die Republikaner – ein Verlust wäre ein herber Rückschlag für Trumps Hoffnungen auf eine Rückkehr ins Weiße Haus. Und: Auch hier ist die Fehlerspanne größer als der Vorsprung.

Michigan (15 Wahlleute): Ähnlich wie in North Carolina sieht der „Polling Average“ hier eine knappe Führung von unter einem Prozentpunkt, diesmal aber für Harris. In der „New York Times“-Umfrage liegt Trump hier hauchzart vorne.

Arizona (11 Wahlleute) : Arizona ist der Swing State, in dem die Prognosen noch am klarsten sind: Im „Polling Average“ führt Trump mit drei Punkten, in der aktuellen „New York Times“-Umfrage sogar mit vier.

Überraschung in Iowa?

Zu einer Überraschung könnte es in Iowa (sechs Wahlleute) kommen. Bei den letzten beiden Wahlen gewann Trump hier gegen Hillary Clinton und Joe Biden . Als Biden noch im Rennen war, lag Trump hier zeitweise 18 Punkte vorne. Auch der „Polling Average“ sieht hier eine Führung für Trump, wenn auch nur mit vergleichsweise knappen zwei Punkten Führung. Woher kommt dann der Gedanke an eine Überraschung?

Bei einer Befragung der Regionalzeitung „Des Moines Register“ in Zusammenarbeit mit Mediacom Iowa Poll und dem Meinungsforschungsinstitut Selzer & Company haben 47 Prozent der befragten wahrscheinlichen Wählerinnen und Wähler angegeben, für Harris stimmen zu wollen – 44 Prozent würden ihre Stimme Trump geben. Harris’ Vorsprung liegt im Bereich der Fehlertoleranz von 3,4 Prozentpunkten.

Das besondere an dieser Umfrage: Ann Selzer, die hinter dem Meinungsforschungsinstitut steckt, gilt als absolute Expertin für Umfragen, besonders in Iowa. Bei den letzten Wahlen prognostizierte sie jedes Mal das richtige Ergebnis.

Der Stand in den einzelnen US-Staaten

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