Swing States entscheiden: Wie der Name schon sagt, schwingen die Swing States hin und her. Je nach Ausgangslage gewinnt dort die Republikanische oder die Demokratische Partei. Aber immer nur knapp, das ist ihr Merkmal.
Nicht immer die gleichen Staaten: Swing States kommen und gehen. Wenn ein amtierender Präsident zur Wiederwahl steht, gibt es eher weniger Swing States, das hat das Rechercheportal USA Facts Team errechnet. Seit 1992 gab es in jeder Präsidentschaftswahl jedoch immer ein paar Staaten, die sich knapp für die andere Partei entschieden hatten. Hartnäckig immer wieder mal dabei sind etwa Florida und Nevada. Im Gegensatz dazu gelten die früheren Swing States New Mexico und Iowa nun als ziemlich sicher demokratisch respektive republikanisch. Wobei sich dies bei Iowa 2024 vielleicht doch wieder ändern könnte.
Faktoren für einen Swing State: Demografische Veränderungen können das Wahlverhalten beeinflussen. Etwa, wenn die Bevölkerung stark wächst oder vermehrt Ausländerinnen und Ausländer einwandern. Auch der Zuzug von jungen oder älteren Menschen hat Auswirkungen. Wie Bundesstaaten zu Swing States werden, zeigt sich auch in der Wirtschaft: Der sogenannte «Rust Belt», die Industrieregion im Nordosten der USA, galt lange als «Blue Belt», als blauer Gürtel, der in fester Hand der Demokraten war. Doch seit dem Untergang der Industrie in dieser Gegend hat es Donald Trump geschafft, immer mehr dieser oft arbeitslosen, früheren Fabrikarbeiter auf seine Seite zu ziehen. Auch intensive Wahlkampfaktivitäten und populäre oder unbeliebte Kandidatinnen und Kandidaten können das Wahlverhalten beeinflussen und einen Bundesstaat zum Swing State machen.
Harris verhindert noch mehr Swing States: Seit der Wahl von Donald Trump 2016 sind Arizona, Georgia, Michigan, Pennsylvania und Wisconsin Swing States. Vor vier Jahren kamen North Carolina und Nevada dazu. Dass es nicht noch mehr wurden, liegt am Abgang von Joe Biden aus dem Präsidentenrennen. Nach seinem verpatzten Auftritt in der Fernsehdebatte gegen Donald Trump zeigten Umfragen und ein Medienbericht von «Deutschlandfunk», dass Trump in demokratischen Staaten wie New Hampshire, Maine, Virginia oder Minnesota gewinnen könnte. Nach Joe Bidens Verzicht auf eine zweite Kandidatur hat Kamala Harris Donald Trump in diesen Staaten überholt.
Stramm republikanisch oder demokratisch
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Die Anzahl Swing States kann variieren, doch in anderen Staaten dürfen sich die Republikanische und die Demokratische Partei auf stabile Mehrheiten verlassen. Die blauen Staaten der Demokraten liegen im Nordosten der USA, an den Grossen Seen und an der Westküste: Als Hochburgen der Mitte-Links-Partei gelten Kalifornien, New York und Illinois.
Bei den Republikanern befinden sich die treusten Wählenden im Süden. Dort leben viele konservative, evangelikale Christen. Texas ist ein sicherer Wert für die Grand Old Party, ausserdem Alabama und Oklahoma. Auch die «Mountain States» Montana, Wyoming und Idaho sind tiefrot.
Ungewöhnliches Wahlsystem: Mit dem US-Wahlsystem gewinnt nicht zwingend der Kandidat oder die Kandidatin mit den meisten Stimmen, weil den einzelnen Staaten nach Einwohnerzahl berechnete Wahlleute zugeteilt werden. Entscheidend ist auch, die richtigen Swing States für sich zu entscheiden. Also jene, die möglichst eine hohe Anzahl Wahlleute ausweisen. Das erklärt den grossen Kampf um Pennsylvania; mit 19 ist das aktuell der wahlleutestärkste Staat der Swing States. Wer Pennsylvania gewinnt, ist bereits im Vorteil. Denn auch wenn ein Kandidat lediglich 50.1 Prozent der abgegebenen Stimmen im Staat erhalten hat, werden ihm die ganzen 19 Wahlleute zugeteilt. Die Stimmen von 49.9 Prozent der Wählenden zählen dann nicht mehr. In der Kurzfassung ausgedrückt: The winner takes it all. Ausser in Maine und Nebraska – sie teilen ihre Wahlleute nach dem Verhältniswahlrecht auf.
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