Gestern, 10:52
Unternehmen rund um den Globus blicken gespannt auf die US-Präsidentschaftswahlen. Denn je nach Ausgang des Urnengangs dürfte die eine oder andere Branche stärker unter Druck kommen – oder im Gegenteil profitieren.
Mit Blick auf die Auswirkungen beider Kandidaten auf verschiedene Branchen ist die Grundrichtung klar: Donald Trump wird gerade im Handelskrieg mit China eine härtere Gangart anschlagen als Kamala Harris und heimische Unternehmen deutlicher bevorzugen.
Unter einer Verschärfung des Handelsstreits mit China könnte insbesondere der Technologiesektor leiden. Da viele US-Unternehmen zwar in den USA ihre Produkte entwickeln, sie aber in Asien produzieren, könnten Zölle die Wertschöpfungskette empfindlich treffen, heisst es beispielsweise in einer Einschätzung der ZKB.
Das sieht auch die UBS so. Bereits jetzt bewege die Rhetorik um Exportbeschränkungen der Halbleiterindustrie die Märkte stark – und zwar kandidatenunabhängig, so die Experten. Durch die enge Verzahnung der Lieferketten führe jede Störung zu Unsicherheit.
Sterben Rüstungsindustrie könnte unter Trump einen Schub erhalten. Auch Finanztitel könnten von einer etwas «nachsichtigeren» Einordnung der Regulierungen profitieren, wenn Trump entsprechend eingestellte Personen in die passenden Ämter beruft.
Aber auch von Kamala Harris dürfte kaum mehr Gegenwind für den Finanzsektor zu erwarten sein. Sie wird zwar die Die Bank kaum von der Leine lassen, noch engere Daumenschrauben müssen sie laut Experten aber auch nicht befürchten.
Mit Blick auf den Energiesektor sei im Falle einer «roten Welle», also einem Sieg von Trump bei der Präsidentschaftswahl als auch einem republikanisch dominierten Kongress, mit einer gewissen Erleichterung für Unternehmen aus der Öl- und Gasindustrie zu rechnen.
Denn es ist Trump, der deklamiert: «Drill, baby, drill». Bei der US-Präsidentschaftswahl werden also auch die Weichen für die Entwicklung des Weltklimas gestellt.
Im Gegenzug sehen viele Experten bei einem Sieg von Harris die erneuerbaren Energien etwas im Vorteil. Denn die Demokraten wollen die Wirtschaft und mit ihr die Energieversorgung modernisieren. Allerdings: Die US-Energiewende sei mittlerweile auch in der amerikanischen Bevölkerung gut verankert, sodass die Branche auch unter Trump weiter voranschreiten könne.
Positiv könnte es unter Harris auch für den Bausektor laufen, denn sie plant beispielsweise Erstkäufer von Immobilien mit 25’000 US-Dollar zu unterstützen. Weniger gut sähe es hingegen für die Pharma-Konzerne unter einer Führung durch die Demokraten aus. Denn hier sind durchaus Preiskontrollen für Medikamente denkbar. (SDA)
Related News :