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Sahin hebt den Hut und braucht “ein bisschen Feingefühl”

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Mit dem späten Sieg gegen Sturm Graz hat sich Borussia Dortmund vorerst in der Spitzengruppe der Champions League festgesetzt. Die ersatzgeschwächten BVB-Akteure überzeugten auch durch ihre hohe Laufbereitschaft.


Als einen wichtigen Sieg, “sowohl für die Tabelle als auch für die Moral”, hatte BVB-Coach Nuri Sahin den 2:1-Erfolg über Leipzig vor dem Champions-League-Duell mit Sturm Graz am DAZN-Mikrofon betitelt. Ähnlich hätte das Fazit auch nach den vergangenen 90 Minuten ausfallen können, in denen die Borussen erst kurz vor Schluss für die Entscheidung sorgen konnten.


“Wir haben das Spiel komplett kontrolliert, bis auf die Phase zwischen der 60. und 70. Minute ungefähr. Aber du musst das 1:0 machen, dann geht die Tür auf, das haben wir nicht geschafft”, bilanzierte Sahin nach Abpfiff am Dienstagabend. “Bis zur Box” habe es sein Team derweil “eigentlich richtig gut” gemacht. “Der Plan ist auch wieder komplett aufgegangen mit den Jungs.”

Starke Laufwerte auf beiden Seiten


In der Tat hatten sich die Dortmunder zahlreiche gefährliche Chancen erspielt, mit 21:7 Abschlüssen und einem Ballbesitzwert von 66 Prozent waren auch die Statistiken zugunsten des BVB ausgefallen. Dennoch hatte es bis zur 85. Minute gedauert, ehe Joker Donyell Malen die Schwarz-Gelben erlöste – und für den enormen Aufwand belohnte.


“Hut ab, wirklich Hut ab”, entgegnete Sahin auf die Konfrontation mit den Laufwerten, die beide Mannschaften im Signal-Iduna-Park zustande gebracht hatten. 124 Kilometer waren es letztlich aufseiten der Hausherren, nochmals vier Kilometer mehr aufseiten der Gäste. “Die sind gelaufen ohne Ende, das ist nicht normal”, erkannte auch der 36-Jährige an.

Brandt und Guirassy “am Anschlag”


Sein Team, das aufgrund der mehr als angespannten Personallage in Malen lediglich über einen einzigen Einwechselspieler mit Champions-League-Erfahrung verfügt hatte, hatte auch inmitten der dritten englischen Woche in Serie vollsten Einsatz zeigen müssen. “Es ist unumgänglich”, erklärte Sahin, der anfügt, dass es “aber trotzdem ein bisschen Feingefühl braucht.”


“Als Trainer an der Seitenlinie, da sagt man ‘Ja komm, nochmal, nochmal anlaufen.’ Aber wenn ich den Brandt da sehe, der ist am Anschlag, Serhou (Guirassy, d. Red.) ist am Anschlag. Da muss man auch ein bisschen vorsichtig sein.” Umso mehr freute sich der Coach, “dass wir klar geblieben sind, dass wir es weiter versucht und das Ding heute gezogen haben.”

Schlotterbeck kann sich die Kräfte “relativ leicht” einteilen


Ein Sonderlob sprach unterdessen auch Nico Schlotterbeck an die Offensivleute der Schwarz-Gelben aus. Während es für ihn als Innenverteidiger “relativ leicht” sei, sich die Kräfte einzuteilen, “ist es für die Jungs vorne enorm: Serhou muss jedes Spiel machen, Jule (Brandt) muss jedes Spiel machen, Maxi (Beier) ist jetzt zweimal marschiert. Das ist nicht leicht, das hat man glaube ich auch in der zweiten Halbzeit gemerkt, dass wir vor drei Tagen gegen Leipzig enormes Pensum gelaufen sind”, so Schlotterbeck.


Auf persönlicher Ebene fand der Defensivmann zudem Gefallen daran, dass es dem BVB zum ersten Mal seit dem 3:0-Sieg in Brügge Mitte September gelungen ist, die weiße Weste zu wahren. “Im Enddefekt ist mir egal, wie wir die drei Punkte holen, wir haben jetzt endlich wieder zu null gespielt seit langer Zeit.”


Schlotterbeck sei “mit der Defensivleistung sehr zufrieden”, wenngleich es “offensiv dann in der zweiten Halbzeit ein bisschen fahrig war. Aber am Schluss nehmen wir das 1:0 mit und gehen glücklich nach Hause.”

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