Es war nicht sein Tag: Vinicius Jr. beim Spiel gegen Milan.Bild: Schlussstein
In der Champions League erlebt Vini Jr. einen ganz schlechten Tag, hämmert Erling Haaland den Ball an die Latte und bekommt Leverkusen-Trainer Xabi Alonso in Liverpool wenig Gegenliebe. Die Highlights in der Champions League.
Dafür gibt’s keinen Ballon d’Or
Der Titelverteidiger kommt in der Champions League noch nicht auf Touren. Gegen die AC Milan setzte es bereits die zweite Niederlage im vierten Spiel. In der letzten Saison verlor Real Madrid keine einzige Partie. Einen besonders schwachen Tag erlebte beim 1:3 gegen die Italiener Vinicius Jr. Zwar glich der Brasilianer per Penalty noch aus, doch gelang ihm ansonsten wenig.
Unter anderem missriet ihm ein Trick schon früh im Spiel gehörig. Kurz nach dem Ausgleich versuchte der 24-Jährige, der in der letzten Woche bei der Verleihung des Ballon d’Or leer ausgegangen war, einen weiteren Penalty zu schinden. Schiedsrichter Slavko Vincic fiel auf die Schauspieleinlage von Vinicius nach einer Berührung von Goalie Mike Maignan aber nicht herein.
Ist das der Rodri-Effekt?
Eine ebenfalls überraschende Niederlage erlitt am gestrigen Dienstagabend Manchester City. Das Team von Pep Guardiola unterlag Sporting in Lissabon gleich 1:4. Es war bereits die dritte Niederlage in Folge – letztmals passierte dies den Skyblues im April 2018. Ein Grund für die Pleitenserie könnte die Abwesenheit von Sechser Rodri sein. In der letzten Saison verlor er nur eines von 63 Spielen nach der regulären Spielzeit. Gegen Sporting war ManCity zudem viel zu anfällig für Konter – der 28-jährige Spanier ist ein Spezialist im Unterbinden dieser.
Die Zusammenfassung des Spiels.Video: SRF
Eigentlich war der Champions-League-Sieger der Saison 2022/23 mit einem Tor von Phil Foden noch gut gestartet, dann brach er gegen das vom künftigen ManUnited-Coach Ruben Amorim hervorragend eingestellte Sporting aber nach und nach auseinander. Auch, weil Erling Haaland den Penalty zum potenziellen 2:3 an die Latte hämmerte.
Danke, Ruben!
Für die Gegenseite war es hingegen ein besonderer Abend. Nicht nur, weil mit Manchester City ein eigentlich übermächtig scheinender Gegner bezwungen wurde, sondern auch, weil es das letzte Heimspiel von Trainer Ruben Amorim war. Der 39-Jährige machte aus Sporting in seinen viereinhalb Jahren wieder ein portugiesisches Topteam. Erstmals seit 19 Jahren führte Amorim den Klub aus Lissabon in der Saison 2020/21 wieder zum Meistertitel und doppelte in der letzten Spielzeit nach.
Den Erfolg in seinem vorerst letzten Auftritt im Estadio José Alvalade verdankt er vor allem Viktor Gyökeres, der drei Tore erzielte, zwei davon per Penalty. Mit nun acht Siegen in der Champions League ist er ausserdem neuer Rekordhalter bei den Grünweissen. Dafür wurde Amorim, der den Verein nach dem Ligaspiel am Sonntag in Braga verlassen wird, gemeinsam mit seinem Staff gebührend gefeiert – von Spielern und Fans. Der Portugiese wechselt zu Manchester United.
Nostalgischer Xabi kriegt in Liverpool Haue
Zwischen 2004 und 2009 stand Xabi Alonso in insgesamt 143 Pflichtspielen für den FC Liverpool auf dem Feld und gewann mit den Reds in seiner ersten Saison die Champions League. Nun kehrte er als Trainer von Leverkusen zurück an die Anfield Road – und wurde von den Gastgebern regelrecht abgeschossen.
Der an diesem Abend nostalgische Baske, der unter anderem das Anfield-Logo berührte und dem Publikum, das ihn gleichzeitig feierte, nach der Partie applaudierte, musste mitansehen, wie sein Team in Liverpool 0:4 unterlag. Überragender Mann war Luis Diaz, der gleich drei Tore erzielte. Darunter war mit dem Lupfer zum 1:0 nach dem Zuckerpass von Callum Jones ein echtes Traumtor.
Das Traumtor von Luis Diaz (ab 3:58).Video: SRF
Nach dem Spiel polterte Granit Xhaka vom unterlegenen Leverkusen bei Amazon Prime: «Wir kriegen wieder einfache Tore, indem wir nicht zurückkommen und dann auch stehen bleiben. Das darf auf diesem Niveau nicht passieren.» Zwar lobte er die erste Halbzeit, doch wiederholte sich in Bezug auf den zweiten Abschnitt, in dem Leverkusen vier Gegentore kassierte: «Wir gehen beim zweiten Tor einfach nicht mit, und das ist etwas, das mich ärgert. Die Gegentore, die wir bekommen haben, das darf nicht passieren.»
Dortmunds Millimeterglück
Lange biss sich das dominante, aber durchschlagsschwache Dortmund an Sturm Graz die Zähne aus. Als es schon nach einem torlosen Unentschieden aussah, brach Dortmund aber noch einmal durch. Nach einem Fehler der Österreicher fing der eingewechselte Donyell Malen den Ball ab und spielte diesen sofort weiter auf Serhou Guirassy, der wieder auf den in Richtung Tor gestarteten Niederländer spielte. Dann liess es sich der 25-Jährige in der 85. Minute nicht mehr nehmen, doch noch zum Sieg zu treffen.
Donyell Malen trifft in der 85. Minute (ab 1:16).Video: SRF
Wie glücklich der dritte Sieg des BVB im vierten Spiel der Königsklasse war, zeigt auch die Abseitsgrafik des Video-Schiedsrichters. So stand Serhou Guirassy beim Pass von Malen ziemlich genau auf einer Höhe mit dem hintersten Grazer Verteidiger.
Knapper geht’s nicht.Bild: reddit
Darf er das?
Irregulär war hingegen ein anderer Treffer. So hätte das 1:0 von Eindhovens Ryan Flamingo gegen Girona eigentlich nicht zählen dürfen. Ein Bild zeigt, dass Assistgeber Malik Tillman bei seinem Einwurf bereits mit einem Fuss im Feld stand.
Malik Tillman stand beim Einwurf bereits im Feld.Bild: reddit
Doch durch den Treffer war die Grundlage für den 4:0-Erfolg von PSV Eindhoven gelegt. Tillman erzielte das zweite Tor selbst und bereitete dann auch das 3:0 vor.
Das Tor entstand sofort nach dem Einwurf.
In Gedanken bei den Katastrophenopfern
Vor den Champions-League-Spielen wurde in vielen Stadien eine Gedenkminute für die Opfer der Überschwemmungen und Hochwassern in Spanien durchgeführt. Eine besonders schöne Geste zeigte Real Madrid, das bereits eine Spendenkampagne gestartet und mit einer Million Euro unterstützt hat. Vor der Partie gegen die AC Milan zeigte das Publikum dann eine grosse Flagge der Region Valencia und ein Spruchband mit der Aufschrift: «Wir sind alle Valencia.» Auch die italienischen Gäste trugen vor dem Spiel T-Shirts mit dieser Aufschrift.
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