Die republikanische ehemalige Abgeordnete Liz Cheney, die sich im US-Wahlkampf für Kamala Harris ausgesprochen hatte, hat alle Amerikanerinnen und Amerikaner aufgefordert, den Wahlsieg Donald Trumps anzuerkennen. Am frühen Mittwochmorgen (US-Ortszeit) schrieb sie im Onlinedienst X, es gebe einen neuen gewählten Präsidenten. Und: „Das demokratische System unserer Nation hat letzte Nacht funktioniert“. Harris selbst hat sich bislang nicht zum Wahlsieg Trumps geäußert und ihre Niederlage eingeräumt.
Cheney rief nun dazu auf, das Wahlergebnis zu akzeptieren. „Wir haben jetzt eine besondere Verantwortung als Bürger der großartigsten Nation der Welt, alles zu tun, was wir können, um unsere Verfassung zu unterstützen und zu verteidigen, die Rechtsstaatlichkeit zu bewahren und sicherzustellen, dass unsere Institutionen in den kommenden vier Jahren Bestand haben“, schrieb sie. „Die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land, unsere Gerichte, die Mitglieder der Presse und die Bediensteten unserer Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen müssen jetzt die Leitplanken der Demokratie sein.“
Trump drohte Cheney kürzlich bei Veranstaltung in Arizona
Cheney, die Tochter des republikanischen Ex-Vizepräsidenten Dick Cheney, hatte sich nach der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 gegen Trump gewendet. Sie wurde daraufhin aus Spitzenpositionen verdrängt und verlor schließlich ihren Kongresssitz.
Trump hatte Cheney erst vor wenigen Tagen bei einer Veranstaltung im US-Bundesstaat Arizona als „radikale Kriegsfanatikerin“ bezeichnet und vorgeschlagen, sie an die vorderste Front des Krieges zu schicken. „Lassen wir sie mit einem Gewehr dastehen, das mit neun Läufen auf sie schießt, okay? Und dann wollen wir mal sehen, wie sie sich fühlt, wenn die Gewehre auf ihr Gesicht gerichtet sind“, sagte er. Cheney ist für ihre eher interventionistischen außenpolitischen Ansichten bekannt. Die Justiz in Arizona kündigte nach den Äußerungen an, rechtliche Schritte gegen Trump zu prüfen.
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