IAN LANGSDON / AFP
SNCF-Nutzer müssen sich an diesem Wochenende noch gedulden, denn auf der TGV-Strecke Paris-Lyon sind umfangreiche Modernisierungsarbeiten geplant.
TRANSPORT – Dies ist eine der verkehrsreichsten Linien in Europa. In ganz Frankreich sind größere Störungen zu erwarten, da die Hochgeschwindigkeitsstrecke Paris-Lyon von diesem Freitag, dem 8. November, um 23 Uhr bis Dienstag, dem 12. November, um 4 Uhr morgens geschlossen bleibt.
SNCF hat klargestellt, dass aufgrund von Modernisierungsarbeiten keine Züge auf dieser Strecke verkehren werden. Die Unterbrechung einer so wichtigen Hochgeschwindigkeitsstrecke für vier volle Tage sei eine Weltneuheit, so der Konzern.
Nur 30 % der TGVs werden im Vergleich zu einem normalen Wochenende auf der gesamten Südostachse verkehren und die klassische Linie – und nicht den TGV – zwischen Paris und Lyon nutzen, gab SNCF Voyageurs an. Folge: „Eine deutliche Verlängerung der Reisezeit“. Letzteres wird mindestens mit zwei multipliziert. Konkret dauert die Anreise von Paris nach Lyon 4 Stunden und 30 statt 2 Stunden, Paris-Marseille dauert 7 Stunden und 30 statt 3 Stunden und Paris-Grenoble wird 6 Stunden statt 3 Stunden dauern.
Mehrere Stationen werden nicht bedient
Ein weiterer Dorn im Auge der Nutzer: Viele Städte werden nicht bedient. Nach Angaben der Bahngesellschaft wird dies unter anderem der Fall sein „die Verbindung zwischen dem Südosten und dem Pays de la Loire, der Bretagne, der Normandie, Centre-Val-de-Loire und Hauts-de-France“ betroffen sein wird, d. h. ein großer Teil des Landes. Beispielsweise werden von Samstag, 9. November, bis einschließlich Dienstag, 12. November, keine Nantes-Lyon, Lyon-Rennes, Le Havre-Marseille oder gar Lille-Marseille verkehren.
Züge aus Paris Richtung Südosten halten in Marseille und Toulon. Eine Anreise nach Nizza wird daher nicht möglich sein. Das Gleiche gilt für die TGVs nach Okzitanien, die nicht weiter als bis Montpellier fahren. Eine Anreise beispielsweise nach Perpignan ist daher nicht möglich. Durch die Arbeiten wird auch der Betrieb von sechs Bahnhöfen auf der Südostachse verhindert: Le Creusot-Montceau-Montchanin TGV, Mâcon-Loché TGV, Lyon Saint-Exupéry TGV, Valence TGV, Montpellier-Sud-de-France und Nîmes-Pont-du- Gard.
Modernisierung des Signalsystems
Sie sollten auch nicht darauf hoffen, problemlos ins Ausland reisen zu können. Die Linien Paris-Barcelona, Brüssel-Marseille und Paris-Mailand werden am Wochenende nicht bedient. Das Angebot des TGV Lyria (Züge in die Schweiz) bleibt bestehen, allerdings mit einer Reduzierung der Zugzahl.
Die SNCF kündigte diese Arbeiten im vergangenen Februar an und gab an, dass sie die Einführung eines neuen Signalsystems vorbereitet. Die TGV-Strecke Paris-Lyon, die verkehrsreichste Europas, wurde 1981 in Betrieb genommen.
Die Arbeiten zielen darauf ab, die Strecke mit dem ERTMS-Signalisierungssystem auszustatten, einem europäischen Standard, der es ermöglichen soll, die Regelmäßigkeit und Zuverlässigkeit der Züge zu verbessern. Auch die Kapazität der Strecke soll bis 2030 um 25 % gesteigert werden können, versichert SNCF Réseau. Der Gesamtbetrag der Operation beläuft sich auf 820 Millionen Euro und wird sowohl von der SNCF als auch von der Europäischen Kommission finanziert.
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