Der Hang über dem Dorf bewegt sich, die Behörden rufen die «Phase Gelb» aus.
Lippe. Der Hang oberhalb des Dorfes Brienz im Kanton Graubünden bewegt sich wieder. Ein erneuter Schuttstrom könne nicht ausgeschlossen werden, teilt die Gemeinde Albula am Samstag mit. Die Rede ist von bis zu 1,2 Millionen Kubikmeter Felsschutt, die niedergehen könnten.
Messungen haben laut Mitteilung gezeigt, dass sich der oberste Teil der Schutthalde seit der zweiten Septemberhälfte mit zeitweise mehr als 30 Zentimeter pro Tag bewegt. Die Behörden erwarten zwar eine Beruhigung der Lage. Niederschläge oder ein Felssturz von oben auf die Schutthalde könnten aber einen Schuttstrom auslösen.
Aus Sicherheitsgründen hat der Gemeindeführungsstab für das Dorf deshalb die «Phase Gelb» beschlossen. Es wird eine vorsorgliche Evakuierung des Dorfes vorbereitet. Wann die Einwohner ihre Häuser verlassen müssen, steht noch nicht fest. Am Samstag um 19 Uhr findet eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung statt. Experten für Geologie und Naturgefahren sowie Verantwortliche der Gemeinde und des Kantons Graubünden informieren über die aktuelle Lage und die geplanten Massnahmen.
Das Dorf wurde bereits im Mai 2023 evakuiert. In der Nacht auf den 16. Juni ist dann tatsächlich ein Teil des Hanges ins Tal niedergegangen. Er stoppte kurz vor dem Dorf. Die Einwohner konnten Anfang Juli 2023 zurück in ihre Häuser.
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