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Paul Mescal beeindruckt in Ridley Scotts fesselnder Fortsetzung

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Ridley Scotts „Gladiator II“ beginnt auf die gleiche Weise wie der erste: mit der Entfesselung der Hölle. Dieses Mal ist jedoch nicht unser Held Lucius (Paul Mescal), der uneheliche Sohn von Russell Crowes Maximus, derjenige, der die Entfesselung vornimmt. Er ist ein bescheidener Bauer – Stichwort: Hand durch den Weizen, obwohl das Getreide diesmal geerntet wurde – und außerdem Wehrpflichtiger der numidischen Armee, die sich an den Mauern eines der befestigten Häfen der nordafrikanischen Provinz versammelt. Warum? Denn die römische Armee unter der Führung von General Marcus Acacius (Pedro Pascal) hat eine Phalanx von Galeonen unterwegs.

Die Mittelmeersonne brennt auf beiden Seiten – und schon bald gesellen sich Pfeilschauer und lodernde Projektile hinzu, die wie brennende Weihnachtspuddings durch die Luft fliegen. Als es zum Kampf kommt, wird ein armer Unglücklicher durch den Bolzen einer gegnerischen Balliste am Rahmen seines eigenen Trebuchets aufgespießt. Das ist Scott, der den gruseligen Ton angibt – aber auch dem Zuschauer eine Botschaft sendet. In den nächsten zweieinhalb Stunden, Kumpel, geht deine Aufmerksamkeit nirgendwo hin.

Es sollte gleich gesagt werden, dass Scotts lang erwartete Echtzeit-Fortsetzung – die etwa 20 Jahre nach seinem Oscar-prämierten Original spielt und veröffentlicht wird – nicht ganz so stark ist wie sein Vorgänger. Gleich im Anschluss muss man aber sagen, dass „Gladiator II“ immer noch der unterhaltsamste Blockbuster des Jahres ist: ein römisches Epos, das Romanen auf ganzer Linie nicht widerstehen kann. Der Film wechselt wie verrückt von derbischer Komödie über mitreißende Action bis hin zum zitternden Melodram, in dem Diener in den Schatten hinein- und wieder herausgleiten.

Wenn der ursprüngliche Gladiator das filmische Äquivalent eines Sechs-Gänge-Menüs war, stellen Sie sich dieses als explodierenden Buffettisch vor. Doch trotz ihrer klanglichen Widerspenstigkeit und ihres außergewöhnlichen Schwunges – Scotts Constable-artiges kompositorisches Auge kommt wieder einmal zum Einsatz – ist sie eine fesselnd schlanke und energiegeladene Uhr. Mescals Lucius will sich an Rom rächen, der Stadt, die seinen Vater getötet, ihn als Kind ins Exil geschickt, seine Freunde und seine Ehefrau ermordet hat … eine lange Liste.

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