Außer der Sonne ist der Mond der auffallendste Himmelskörper, der von der Erde aus sichtbar ist. Er umkreist die Erdkugel in einer Entfernung von etwa 384.000 Kilometern und kommt dem blauen Planeten dabei mal etwas näher, mal ist er weiter weg. Das liegt an der elliptischen Bahnform, die für Himmelskörper in einem Schwerefeld allgemein die Regel ist. Perfekte Kreisbahnen sind dagegen selten. Allen Bahnformen liegt die sogenannte Drehimpulserhaltung, eine Erhaltungsgröße der Physik, zugrunde.
Die ideale Form der Bahnellipse des Erdbegleiters wird durch Störeffekte mehr oder weniger stark beeinflusst. Das sind zum Beispiel die Abplattung der Erde, die distanzabhängige Schwerkraftwirkung von Sonne und Planeten und eine inhomogene Massenverteilung im Erdinnern. Tief unterhalb der Erdkruste ist die Erdmasse ungleichmäßig verteilt, so dass die Anziehungskraft unseres Planeten in einigen Regionen geringfügig stärker wirkt als in anderen.
Mit einem Durchmesser von 3.476 Kilometern ist der Erdtrabant der fünftgrößte der insgesamt 205 Monde, die alle Planeten unseres Sonnensystems insgesamt haben. Lediglich drei der vier großen Jupitermonde sowie Titan, ein Saturnmond, sind größer. Der Erdbegleiter hat deutlich weniger Masse als unser blauer Planet und übt nur ein Sechstel der irdischen Anziehungskraft aus. Stünde ein 60 Kilogramm schwerer Mensch auf dem Mond, würde er sich dort so fühlen, als wöge er 10 Kilogramm und könnte damit viel höher und weiter springen.
Von der Erdoberfläche aus ist immer dieselbe Seite des Mondes zu sehen. Das liegt daran, dass sich der Himmelskörper genau einmal um sich selbst dreht, während er unseren Planeten einmal umkreist. Erste Bilder der Rückseite funkte die sowjetische Mondsonde Lunik III im Jahr 1959, doch mit ihren eigenen Augen sahen Menschen erstmals die erdabgewandte Seite, als Weihnachten 1968 die Besatzung von Apollo 8 den Erdbegleiter umrundete.
Der Mond ist mal als Sichel, mal nur halb und mal als leuchtende, vollständige Scheibe zu sehen. „Als Vollmond bezeichnet man den Mond, wenn für uns seine erdzugewandte Seite der Sonne gegenübersteht und somit voll ausgeleuchtet wird“, erklärt Dr. Manfred Gaida, Astronom und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn-Oberkassel. „Meist steht der Mond dabei räumlich etwas über oder unterhalb der Ebene, in der die Erde die Sonne umläuft.“ Vollmond ist nur in der Nacht möglich, da sich Mond und Sonnengestirn auf gegenüberliegenden Seiten der Erdkugel befinden müssen. Daher geht der Vollmond genau dann am Horizont auf, wenn die Sonne auf der anderen Seite untergeht.
Welche Namen trägt der Vollmond?
In vielen Kulturkreisen trägt jeder Vollmond des Jahres einen anderen Namen. Auch in Mitteleuropa war dies lange der Fall, weshalb heute noch unterschiedliche Bezeichnungen überliefert sind.
Die Liste beinhaltet die altdeutschen Bezeichnungen und die Namen, die der Stamm der nordamerikanischen Algonkin dem Vollmond gegeben hat.
Wie oft kommt es zu einem Vollmond?
Bereits seit vielen Jahrhunderten bestimmen die sogenannten Mondphasen das Leben der Menschen. Sie bildeten beispielsweise die Grundlage für landwirtschaftliches Handeln und für die Einteilung des Jahres in Monate. Dem Vollmond werden zudem besondere Kräfte zugesprochen. So sollen beispielsweise während Vollmondzeiten geschlagene Weihnachtsbäume ihre Nadeln sehr lange behalten.
Der Vollmond ist eine der vier Mondphasen. Dabei stehen Sonnengestirn und Erdbegleiter in Opposition zu einander. Von der Erdoberfläche aus gesehen befinden sie sich also in entgegengesetzten Richtungen. In genau dieser Konstellation wird die uns zugewandte Seite des Trabanten vollständig von der Sonne beleuchtet und erreicht ihre maximale Helligkeit. Ein im Winter häufig vorkommender, hoch stehender Vollmond kann bei klarem Himmel die Erde sogar so hell erleuchten, dass mit dem menschlichen Auge Farben wahrgenommen werden können. Die Helligkeit beträgt bis zu 0,25 Lux und damit in etwa das 250-fache einer sternklaren Neumondnacht.
Vollmond-Kalender: Wann ist der nächste Vollmond?
Während seines Umlaufs um die Erde ist von unserem himmlischen Begleiter unterschiedlich viel zu sehen. Je nach Konstellation kommt es zu einem Voll- oder Neumond. Gelegentlich sind auch Phänomene wie der Supermond zu beobachten. Einen Überblick über die Mondphasen geben sogenannte Mondkalender.
Einige Menschen interessieren sich nur aus Neugier dafür, wann eine vollständig, hell erleuchtete Mondscheibe am Himmel zu sehen ist. Andere wiederum richten alltägliche Aufgaben wie Haareschneiden oder bestimmte Gartenarbeiten nach den Mondphasen. Viele Menschen glauben zudem, dass sie in Vollmondzeiten schlechter schlafen.
Die Termine für das Jahr 2024 sind laut Mondkalender an folgenden Tagen:
Die Zeiten entsprechen der jeweils gültigen Mitteleuropäischen Zeit bzw. Mitteleuropäischen Sommerzeit.
Wie oft gibt es einen Vollmond?
In der Regel tritt das Phänomen nur einmal im Monat auf. „Die Vollmondphase wiederholt sich rund alle 29,5 Tage“, erklärt Dr. Manfred Gaida vom DLR. Den Zeitraum von einem Vollmond zum nächsten bezeichnet man als synodische Umlaufszeit des Erdtrabanten. „Diese Umlaufzeit spielt in allen Kalendern eine Rolle, die keine reinen Sonnenkalender sind. Ein Beispiel ist der Gregorianische Kalender, in dem der Lauf des Mondes für die Bestimmung des jährlichen Ostertermins relevant ist.“
Wie viele Tage liegen zwischen zwei Vollmonden?
Der Trabant umkreist unseren Planten auf einer elliptischen Umlaufbahn und nimmt nach rund 29,5 Tagen (genauer: 29 Tagen, 12 Stunden und 43 Minuten) wieder seine Ausgangsposition in Bezug zum Sonnengestirn ein. Die veränderliche Zeitspanne für diesen Umlauf bezeichnen Astronomen auch als Lunation oder als synodische Periode.
Die Lunationsdauer wird in der Regel von einem Neumond zum nächsten gemessen. Sie kann sich um mehr als drei Stunden im Vergleich zum vorherigen Mondlauf unterscheiden, über ein Jahrzehnt hinweg treten auch Unterschiede von über 13 Stunden auf. Der Durchschnittswert für eine Lunation liegt bei 29,53 Tagen und wird auch synodischer Monat genannt. So kehrt auch der Vollmond in etwa alle 29,53 Tage wieder.
Die Mondphasen treten unabhängig vom Abstand des Trabanten auf seiner Umlaufbahn zur Erde auf. „Weil der Mond auf einer leicht elliptischen Bahn um die Erde zieht, variiert die Distanz zwischen Erde und Mond. Genauer gesagt zwischen den Mittelpunkten beider Himmelskörper“, erklärt Dr. Manfred Gaida vom DLR. „Das bedeutet, dass der Mond im Verlauf eines sogenannten anomalistischen Monats von 27,5 Tagen mal näher und mal weiter von uns entfernt ist.“ Minimal sind es 356.400 Kilometer, maximal 406.700 Kilometer. „Fällt die Vollmondphase dabei in den Zeitraum, in dem die Distanz minimal wird, so sprechen wir seit geraumer Zeit von einem Supermond, da dann die scheinbare Größe und die Helligkeit des Erdtrabanten maximale Werte erreichen“, beschreibt der Experte das Phänomen.
Der Unterschied der Werte eines Supermondes zu denen eines Mondes in Erdferne lässt sich allerdings kaum mit dem bloßen Auge feststellen. „Was die Größenverhältnisse betrifft, ist es so, als würde man eine Ein- und eine Zwei-Euromünze hintereinander an einer weißen Wand in 2,70 Meter Entfernung betrachten und versuchen einen Unterschied festzustellen“, gibt Dr. Manfred Gaida ein anschauliches Beispiel. Die Differenz ist für Beobachter mit dem bloßen Auge kaum zu bemerken. Erst Fotos offenbaren die Schwankungen des Vollmonddurchmessers.
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