Star-Bauchredner Sascha Grammel: Er enthüllt seine Bühnen-Geheimnisse!

Er treibt das Bauchreden bis zur Perfektion – und ist damit nicht nur zu einem gefeierten Bühnen-Star, sondern auch zu einem waschechten TV-Star geworden: Bauchredner Sascha Grammel. Mit seinen bunten und charakterstarken Puppen füllt er ganze Hallen, begeistert Millionen Fans in ganz Deutschland. Zugleich wirft seine Arbeit einige Fragen auf. Wie merkt sich Sascha Grammel eigentlich den ganzen Text für seine abendfüllenden Shows? Wie gibt er den Puppen so unterschiedliche Stimmen, obwohl er immer selbst spricht? Und wie funktioniert Bauchreden überhaupt? In der Talkshow „Riverboat“ im MDR verriet er jetzt seine Bühnen-Geheimnisse!

Bauchredner Sascha Grammel ist mit seiner Show „Wünsch dir was“ auf Tour.

Am Mittwoch ist der Puppen-Star mit seiner Show „Wünsch dir was“ bei RTL zu sehen – eine der erfolgreichen Touren des Puppenspielers, der mit seiner Arbeit Millionen Fans verzaubert. Ob der schräge Vogel Frederic Freiherr von Furchensumpf, die süße Schildkröte Josie oder der Hamburger Dr. Peter Hacke: Die Charaktere, die er auf der Bühne zum Leben erweckt, könnten vielfältiger nicht sein. Seine Tournee-Programme sind abendfüllende Shows mit den unterschiedlichsten Sketchen – in der Talkshow „Riverboat“ im MDR verriet er jetzt, dass ihn das immer mehr vor Probleme stellt.

Denn: Sascha Grammel ist in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden. „Ich kann mir Texte immer nicht so gut merken, habe mir immer kleine Spicker gemalt“, verrät er. „Und die konnte ich früher noch erkennen – das wird jetzt echt schwierig.“ Und wie merkt er sich den ganzen Text, den er braucht, um einen ganzen Abend zu füllen? „Ich konnte noch nie gut Texte lernen. Die ersten Shows sind schon besonders, weil ich ständig was vergesse.“ Von einer Kollegin übernahm er schon vor Jahren einen Trick: Sie malte sich neben ihre Texte immer kleine Bildchen.

Eigentlich sei es so, dass er den Text kennt – aber nicht weiß, was als Nächstes kommt. „Und dann habe ich diese Bildchen und weiß ungefähr, wo ich im Text bin.“ Irgendwann habe er sich diese Bildchen nebeneinander auf einen Zettel gemalt – und lernte, nur mit diesem Zettel voller Bildchen 15 Minuten Text wiederzugeben. Oft helfe es auf der Bühne aber schon, wenn ein Textbuch in Reichweite liegt, verrät Sascha Grammel. Es sei wie in der Schule: „Wenn man weiß, der Spicker ist theoretisch da …“ Schülerinnen und Schüler werden genau wissen, wovon der Bauchredner spricht.

Sascha Grammel erklärt auf dem „Riverboat“: Wie funktioniert Bauchreden eigentlich?

Sascha Grammel war eigentlich Zauberer, bevor er zum Bauchreden kam – ein Buch brachte ihn zu der Kunst. „Ich wollte eigentlich nur wissen, wie es geht“, gesteht er im „Riverboat“. Und wie geht es? Das Prinzip sei ganz einfach, verrät er. In der deutschen Sprache brauche man nur sechs Laute, bei denen sich die Lippen treffen müssen – V, B, W, P, M und F. Alle anderen lassen sich mit leicht geöffneten Lippen aussprechen. Mit der Zunge an den Zähnen könne man bei den schwierigen Lauten schummeln – und mit Übung Worte wie „Wasser“ aussprechen, ohne dabei die Lippen zu bewegen. Noch besser sei es aber vor allem am Anfang, Texte zu schreiben, bei denen die Laute ausgespart werden, bei denen es problematisch wird. „Statt Papa würde ich zum Beispiel auf jeden Fall Vati sagen“, sagt Grammel.

Und wie bekommt der Puppen-Star dann noch die vielfältigen Stimmen hin, die er den Figuren auf der Bühne leiht? „Das wird immer schwieriger – es sind jetzt neun. Und die ähneln sich auch“, sagt Sascha Grammel. Prof. Peter Hacke und Fisch Mieze seien sich beispielsweise sehr ähnlich, unterscheiden sich nur darin, dass der Fisch einen Berliner Dialekt hat. „Wenn ich etwas fürs Radio einspreche und es danach höre, weiß ich manchmal gar nicht, wer da gerade gesprochen hat.“ Sascha Grammel überlegt kurz. „Also am Ende bin ich es natürlich – so weit ist es noch nicht.“ Mit seinem Programm „Wünsch dir was“ ist Grammel auch auf Tour – noch bis ins kommende Jahr stehen etliche Termine in verschiedenen deutschen Städten an. ■