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Unwetter zwingen Stadler zur Senkung des Jahresziels – Aktie stürzt ab

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Stadler Rail: Darum gehts

  • Unwetter erschweren die Produktion bei Stadler Rail.

  • 400 Angestellte in Valencia kommen nicht mehr ins Werk.

  • Nun muss das Unternehmen bis zu 200’000 Produktionsstunden auf 2025 verschieben.

Überschwemmungen in Valencia haben die Produktion von Stadler Rail in Mitleidenschaft gezogen. Auch von den Unwettern im Wallis und in Niederösterreich ist die Firma stark betroffen. Nun hat Stadler deswegen sein finanzielles Jahresziel gesenkt. Die Börse reagiert negativ: Stadlers Aktie ist am Donnerstagmorgen um rund 16 Prozent gesunken.

Stadler hat in Valencia rund 3000 Angestellte. Für 400 davon ist das Werk nicht mehr zugänglich, da Strassen und der Verkehr unterbrochen sind. Die Unwetter haben Stadlers Aussenlager beschädigt und die Produktions- und Lagerhallen von rund 30 Zulieferern zerstört oder mit Schlamm überflutet. So gibt es Lieferunterbrüche, wichtige Komponenten fehlen.

Stadler arbeitet darum in Valencia reduziert und muss zwischen 150’000 und 200’000 Produktionsstunden von 2024 auf 2025 verschieben. Nun kann das Unternehmen Fahrzeuge nicht wie geplant ausliefern.

Ende Juni 2024 flutete zudem ein Unwetter die Rhone-Ebene und das Werk des Zulieferers Constellium im Wallis. Dessen Fabrik stand mehrere Monate still. Stadler muss darum 800 Tonnen Aluminium-Profile entsorgen, erst Ende Oktober konnte Constellium diese wieder liefern. Das Unternehmen wird den Lieferrückstand voraussichtlich erst Ende August 2025 aufholen.

Im September brach zudem ein Damm in der österreichischen Ortschaft Dürnrohr. Das führte zu einer Flut im Inbetriebsetzungszentrum. Das Wasser stand einen halben Meter hoch und zerstörte einen ÖBB-Doppelstockzug.

Auch die Auslieferung von Zügen für die U-Bahn in Berlin läuft nicht wunschgemäss. Stadler gewann den Auftrag 2019, worauf Alstom Rekurs einlegte. So verschob sich die Unterzeichnung des Rahmenvertrags um über ein Jahr, dann verzögerten Corona und Software-Probleme die Abwicklung zusätzlich. Da bis jetzt nur rund 376 der 1500 Wagen bestellt sind, kam es zu einer Unterauslastung des Werks in Berlin-Pankow.

Diese Ereignisse führen laut Stadler zu einer Senkung der EBIT-Marge für 2024 um maximal zwei Prozentpunkte. Zuvor ging die Firma von über fünf Prozent Marge aus. Das angestrebte Umsatzziel von 3,5 bis 3,7 Milliarden werde das Unternehmen wohl verfehlen, so Stadler in einer Mitteilung.

Die Auswirkungen auf die Geschäftsjahre 2025 und 2026 seien noch nicht abschätzbar. Nun sieht sich Stadler gezwungen, die Guidance für 2025 und 2026 auszusetzen. Nach der Überarbeitung des Budgets für 2025 und der Finanzplanung für 2026 und 2027 wird das Unternehmen die neue Guidance nun im ersten Quartal 2025 kommunizieren.

Stadlers Auftragsbücher sind gut gefüllt: Im ersten Halbjahr erreichte der Auftragsbestand mit 26,8 Milliarden Franken einen Höchststand. Aktuell befinden sich 188 Aufträge in der Abwicklung und 150 weitere in der Garantiephase. «Wir haben alle erforderlichen Massnahmen getroffen, um den Rückstand in der Produktion aufgrund der Unwetter-Katastrophen wieder aufzuholen», sagt Group-CEO Markus Bernsteiner. Stadler arbeitet derzeit einen Plan aus, um die entstandenen Verzögerungen aufzuholen.

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