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Fussball-Duell Schweiz – Serbien: Kein Hochrisikospiel laut Zürcher Polizei

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Die Partie wirft verschiedene Fragen auf, etwa ob sie zur Platzierung von politischen Botschaften missbraucht wird. Zu den Sicherheitsvorkehrungen halten sich die Verantwortlichen bedeckt.

Granit Xhaka steht bei den Begegnungen zwischen der Schweiz und Serbien immer wieder im Fokus, wie hier im Oktober 2024 in Leskovac.

Urs Flüeler / Keystone

Das Fussball-Duell zwischen der Schweiz und Serbien ist voller Vorgeschichten, die auf dem Platz stattfanden und daneben. Als die Schweizer vor gut fünf Wochen in Leskovac waren, um gegen Serbien anzutreten, war die Atmosphäre im Dubocica-Stadion feindselig. Das Publikum begleitete die Schweizer Nationalhymne mit einem Pfeifkonzert, genauso wie später die Ballkontakte von Granit Xhaka, dem Schweizer Captain.

In Leskovac skandierten die einheimischen Zuschauer zudem: «Kosovo ist Serbien.» So brachten sie zum Ausdruck, dass Kosovo in ihren Augen nicht unabhängig sei, sondern Teil des serbischen Staatsgebiets. Eine Fahne mit der gleichen Botschaft war phasenweise im Stadion zu sehen, ebenso eine mit dem Z-Symbol, mit der die serbischen Anhänger ihre Unterstützung für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine demonstrierten.

Das Letzigrund-Stadion wird ausverkauft sein

Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit ausgerufen. Serbien erkennt diese bis heute nicht an – und wird dabei zum Beispiel von Russland unterstützt. Immer wieder flammt der Konflikt auf; er ist eine schwärende Wunde auf dem Balkan. Und begleitet die Länderspiele der Schweizer Fussballer gegen Serbien, weil in ihren Reihen mehrere Spieler kosovarischer Herkunft stehen – allen voran Granit Xhaka, der bei Schweizer Spielen gegen Serbien schon mehrfach mit provokativen Gesten aufgefallen ist. Etwa an der WM 2022 in Katar. Und an der WM 2018 in Russland, wo die Doppeladler-Affäre ihren Anfang genommen hat.

WM 2018 in Russland: Die Doppeladler-Affäre nimmt ihren Anfang, als die Schweiz in Kaliningrad 2:1 gegen Serbien gewinnt.

Laurent Gillieron / Keystone

Jetzt steht also das nächste Aufeinandertreffen an, im Zürcher Letzigrund. Am Donnerstagmittag waren laut dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) noch 400 Tickets erhältlich; insgesamt bietet das Stadion 21 200 Zuschauern Platz. 1267 von ihnen werden im serbischen Fanblock sitzen. Weitere serbische Anhänger dürften Tickets in den anderen Sektoren erworben haben, genauso wie solche kosovarischer und albanischer Herkunft, die Fussballer wie Granit Xhaka und das Schweizer Team unterstützen wollen. Aus beiden Staaten gibt es in der Schweiz eine grosse Diaspora.

Das wirft verschiedene Fragen auf. Etwa jene, ob auch das Spiel in Zürich zur Platzierung von politischen Botschaften missbraucht wird. Und welche Sicherheitsvorkehrungen im und um den Letzigrund getroffen werden.

Sowohl der Fussballverband als auch die Zürcher Stadtpolizei halten sich im Vorfeld der Partie bedeckt. Auf Fragen zur Lagebeurteilung und zum Sicherheitsdispositiv geht der Verband nicht näher ein. Die Zürcher Stadtpolizei, die ausserhalb des Stadions für die Sicherheit zuständig sein wird, macht «aus taktischen Gründen» keine detaillierten Angaben. Als Hochrisikospiel stuft sie die Begegnung im Letzigrund aber nicht ein.

Beim SFV heisst es auf Anfrage, dass am Freitag «einzig Flaggen der beiden spielenden Teams» erlaubt seien. Die Massnahme wird laut dem Verband bei Partien ergriffen, bei denen es eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Verbreiten politischer Botschaften gibt. Sollten dennoch solche Botschaften im Stadion auftauchen, werden diese von den Sicherheitskräften «wenn möglich entfernt», schreibt der Verband weiter.

Nach dem Hinspiel wurden von der Uefa diverse Strafen ausgesprochen

Für das Hinspiel in Leskovac, in dem die Schweiz mit 0:2 unterlag, hatte der serbische Fussballverband eine ganze Reihe von Vorkehrungen getroffen, um die Sicherheit zu erhöhen. An den Eingängen und um das Stadion war die Polizeipräsenz gross. Die Tickets wurden personalisiert, beim Einlass musste die Identität nachgewiesen werden.

Erlaubt waren auch dort – eigentlich – nur serbische und schweizerische Fahnen. Und die Zuschauer wurden aufgefordert, von provokativen Gesängen abzusehen. Der serbische Fussballverband betonte damals in seiner Mitteilung zu den Sicherheitsvorkehrungen, man stehe unter besonderer Beobachtung der Uefa und bitte die Zuschauer, Ruhe und Ordnung nicht zu stören.

Wirkung erzielten die Massnahmen nur teilweise. Während es um das Stadion ruhig blieb, kam es während des Spiels zu diversen Verletzungen des Uefa-Disziplinarreglements. Im Nachgang wurde der serbische Fussballverband von der Uefa für die Vorkommnisse in Leskovac mit Bussen von insgesamt 52 500 Euro belegt.

Diese wurden etwa wegen des Pfeifkonzerts während der Schweizer Nationalhymne ausgesprochen und wegen «provokativer Botschaften». Weiter hat die Uefa wegen «diskriminierenden Verhaltens» der serbischen Anhänger eine Stadionsperre verhängt, vorerst für zwei Jahre auf Bewährung. Schon in der Vergangenheit war der serbische Verband für Botschaften seiner Anhänger im Zusammenhang mit Kosovo bestraft worden, zuletzt an der EM in Deutschland im letzten Sommer.

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