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Youtuber Jake Paul vermögelt Boxlegende Mike Tyson live auf Netflix

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Kevin Jairaj / USA TODAY Sport

Der frühere Champion Mike Tyson duelliert sich mit dem Youtuber Jake Paul – und verliert.

Der Ex-Weltmeister Mike Tyson hat bei der Rückkehr in den Boxring eine Niederlage gegen den 31 Jahre jüngeren Jake Paul kassiert. Der Entscheid der Kampfrichter für Paul fiel einstimmig aus. Für den inzwischen 58 Jahre alten ehemaligen Schwergewichts-Champion war es der erste offizielle Kampf seit 2005. Der vom Streaming-Anbieter Netflix übertragene und als Riesenshow inszenierte Event war als offizieller Kampf anerkannt. Paul wurde als Influencer berühmt und verfolgt erst seit 2020 eine Karriere als Boxer. Er verbuchte seinen elften Sieg im zwölften Kampf. 72 300 Zuschauer verfolgten die Veranstaltung im Football-Stadion der Dallas Cowboys.

Der Entscheid der Kampfrichter für Paul fiel einstimmig aus.

Stephen McCarthy / Sportsfile

Tyson startete aggressiv in den Kampf und landete in den ersten zwei Runden mehr Treffer als sein Kontrahent. In Umgang drei aber waren Pauls Schläge wirkungsvoller und er liess Tyson kurz straucheln. Danach war der jüngere der beiden Kämpfer auch der deutlich agilere und hatte das Geschehen weitestgehend unter Kontrolle. Tysons Abwehrarbeit war zwar gut, eigene Attacken versuchte er allerdings nicht mehr. In den Schlusssekunden stellten beide den Kampf ein und Paul verbeugte sich vor Tyson.


In keiner anderen Sportart kommt es mittlerweile so oft zu Schaukämpfen wie im Boxen. Das waren die skurrilsten Duelle im Ring:

Floyd Mayweather gegen Conor McGregor (2017)

Beleidigen sich vor dem Schaukampf gegenseitig: Conor McGregor (links) und Floyd Mayweather junior.

CAP / Imago

Im August 2017 kommt es in Las Vegas zum Duell zwischen Floyd Mayweather junior, dem besten Boxer der vergangenen 15 Jahre, und Connor McGregor, dem damals stärksten Fighter der Mixed Martial Arts. Der unbezwungene Mayweather junior ist eigentlich bereits zurückgetreten, kehrt für eine Börse von 300 Millionen Dollar aber nochmals in den Ring zurück. Mayweather nennt McGregor vor dem Fight einen «Zirkusclown», der beleidigt den Amerikaner rassistisch. Im Ring bezwingt Mayweather den grossspurigen Iren dann in der 10. Runde durch technischen K.o.. Hat sich gelohnt!

Floyd Mayweather (links) bezwingt Conor McGregor in der 10. Runde durch technischen K.o..

Joel Marklund / Imago

Tyson Fury gegen Francis Ngannou (2023)

Francis Ngannou (links) schickt Tyson Fury zwar auf die Bretter – der Brite gewinnt den Kampf letztlich trotzdem.

Justin Setterfield / Getty

Francis Ngannou wächst in Kamerun in bitterer Armut auf. Als Jugendlicher arbeitet er für zwei Franken pro Tag in einer Sandmine, nach der Flucht nach Frankreich hilft ihm der Kampfsport aus der Obdachlosigkeit. Ab 2013 steigt er zu einem der erfolgreichsten Mixed-Martial-Arts-Athleten auf. Im Oktober 2023 fordert er in seinem ersten Profi-Boxkampf den damaligen Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury heraus. Der Schaukampf wird in Saudiarabien als «Battle oft the Baddest» vermarktet. Ngannou dominiert Fury und schickt den 125-Kilo-Koloss in der dritten Runde auf die Bretter. Später erklären die Ringrichter Fury trotzdem zum Sieger nach Punkten. The baddest!

Der Schaukampf zwisdchen Tyson Fury und Francis Ngannou wird in Saudiarabien als «Battle oft the Baddest» vermarktet.

Justin Setterfield / Getty

Stefan Raab vs. Regina Halmich (2001, 2007, 2024)

Regina Halmich (rechts) lässt Stefan Raab auch im zweiten Schaukampf 2007 keine Chance.

Lars Baron / Getty

Stefan Raab ist der erfolgreichste deutsche Entertainer der jüngeren Vergangenheit, von 1999 bis 2015 moderiert er seine eigene Late-Night-Show « total». 2001 duelliert er sich in einem Schaukampf mit der mehrfachen deutschen Box-Weltmeisterin Regina Halmich. Sie vermöbelt Raab und bricht ihm dabei die Nase; 2007 gewinnt sie auch die Revanche. Als Raab in diesem Jahr sein Comeback als TV-Entertainer gibt, boxen die beiden im September zum dritten Mal gegeneinander. Der Comedian unterliegt in Düsseldorf erneut – ein schlechter Witz!

Viel Show und Spektakel: Stefan Raab fährt vor dem Rückkampf gegen Regina Halmich 2007 mit einem Panzer in die Kölner Arena ein.

Alex Grimm / Reuters

Mickey Rourke gegen Elliot Seymour (2014)

K. o. in der zweiten Runde: Elliot Seymour (rechts) hat dem Hollywood-Schauspieler Mickey Rourke wenig entgegenzusetzen.

Denis Tyrin / AP

Von 1991 bis 1994 absolviert der Hollywood-Schauspieler Mickey Rourke acht Fights als Profiboxer. 2008 erhält der Amerikaner für seine Darstellung des Wrestling-Veteranen Randy «The Ram» Robinson in Darren Aronofsky Film «The Wrestler» eine Oscar-Nominierung. 2014 lässt sich der damals 62-jährige Rourke in Moskau für einen Schaukampf einspannen. Mit dem 29-jährigen Amerikaner Elliot Seymour macht er kurzen Prozess. Der sagt hinterher, er sei dafür bezahlt worden, dass er in der zweiten Runde zu Boden ging – Rourke habe davon aber nichts gewusst. Gut gespielt!

Mickey Rourke feiert seinen Triumph nach dem Schaukampf gegen Elliot Seymour.

Ivan Sekretarev/AP

Mike Tyson gegen Evander Holyfield (1997)

In der dritten Runde des Rückkampfs verliert Mike Tyson (vorne) gegen Evander Holyfield die Nerven.

Imago

Der vielleicht skandalöseste Boxkampf der Geschichte findet im Juni 1997 in Las Vegas statt. Der 30-jährige frühere Weltmeister Mike Tyson kämpft entnervt gegen den vier Jahre älteren Evander Holyfield, der ihn im Jahr zuvor bezwungen hat. Nach einem ungeahndeten Kopfstoss von Holyfield in der Runde zuvor verliert «Iron Mike» in der dritten Runde die Nerven: Er beisst seinem Kontrahenten ein Stück des rechten Ohrs ab. Holyfield schreit, zeigt mehrmals ungläubig auf seine blutende Wunde, der Kampf geht zunächst aber weiter. Die Zuschauer sind entsetzt, es kommt zu Ausschreitungen mit Verletzten. Der Ringrichter disqualifiziert Tyson nach dem Ende der dritten Runde – er erhält ein Berufsverbot und muss 3 Millionen Dollar Strafe zahlen. Was für ein Theater!

Legendär: 1997 beisst Mike Tyson dem Kontrahenten Evander Holyfield einen Teil des rechten Ohrs ab.

Youtube

Muhammad Ali vs. Antonio Inoki (1976)

Der Schaukampf zwischen Muhammad Ali und Antonio Inoki (am Boden) endete unentschieden.

Bettmann / Getty

Boxikone gegen Wrestlingstar – so lautet das Duell im Juni 1976 in Tokio. Damals lässt sich Ali, der Champion im Schwergewicht, auf einen Schaukampf mit dem japanischen Ringer Antonio Inoki ein. Weltweit verfolgt über eine Milliarde Zuschauer den Kampf über fünfzehn Runden mit besonderen Regeln. Inoki versetzt Ali auf dem Rücken liegend Fusstritte und verletzt dessen Schienbein; dieser verpasst dem Japaner während der ganzen Kampfdauer gerade einmal sechs Faustschläge. Die Peinlichkeit endet unentschieden. Die Zuschauer sind über die Farce derart erzürnt, dass sie Abfall in den Ring werfen und schreien: «Okane no haibu!» – Geld zurück!

Der Schwergewichts-Champion Muhammad Ali (rechts) und der japanische Ringer Antonio Inoki vor ihrem Schaukampf im Juni 1976.

Imago

Mit Agenturmaterial

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