Trotz klarer Überlegenheit und einem Elfmeter kurz vor Schluss holt die Türkei nur einen Punkt gegen Wales – und verpasst so den vorzeitig feststehenden Aufstieg in die Nations League A.
Erst bekam Kerem Aktürkoglu keinen Elfmeter – später verschoss er dann einen solchen.
Anadolu über Getty Images
In einem 4-4-1-1 hatte Vincenzo Montella die türkische Nationalelf angeordnet. Was defensiv klingt, war personell ziemlich angriffslustig: Sechs offensiv denkende Spieler berief der Italiener, unter anderem die so spielstarke Doppelsechs Calhanoglu und Kökcü.
Klar war: Mit einem Sieg stünde die Türkei vorzeitig als Gruppensieger und somit als Aufsteiger in die Liga A fest. Gewännen die Waliser, zögen sie auf Platz 1. Die Augen waren auch auf die so formstarke einzige Spitze Aktürkoglu gerichtet, doch die vergab ihre erste Schusschance spektakulär um viele Meter (21.).
Doch von da an zog das Heimteam das Tempo spürbar an. Roberts rettete vor dem einschussbereiten Demiral (25.), ehe Akgün im Eins-gegen-eins am famos parierenden Darlow scheiterte (32.). Die Türkei forderte nach einem unabsichtlichen Tritt von Davies auf Aktürkoglus Sprunggelenk vergeblich Elfmeter, auch der VAR griff nicht ein (39.).
VAR bestätigt die Assistentin: Abseits
Auf der Gegenseite wurde es etwas kurios: James schoss zum vermeintlichen 1:0 für Wales ein (41.). Assistentin Guadalupe Porras Ayuso hatte aber längst die Fahne gehoben, doch Schiedsrichter Juan Martinez Munuera hatte dies offenbar nicht gesehen und einige Sekunden weiterspielen gelassen. Der VAR bestätigte schließlich die Assistentin in ihrer knappen, aber korrekten Entscheidung.
Kurz vor Abpfiff des ersten Abschnitts legte Wilson einen Pfostenschuss für die Briten nach (45.+6), doch eine Gästeführung wäre schmeichelhaft gewesen.
Ünal ändert die Statik – Aktürkoglu scheitert vom Punkt
Nations League am Samstag
Mit Yüksek für Calhanoglu begann der zweite Teil, der wie der erste erst einmal eine Aufwärmphase brauchte. Nach einer guten Stunde kam Ünal als Wandstürmer ins Spiel und änderte so die Statik des türkischen Angriffsspiels. In der 67. und in der 70. Minute nutzte der 27-Jährige seine starke Physis, zum Tor reichte es aber nicht. Auch nicht für Arda Güler, der aus dem Rückraum in aussichtsreicher Position verzog (78.).
Die einfachste Gelegenheit vergab kurz vor Schluss aber ausgerechnet Hoffnungsträger Aktürkoglu. Nach Williams’ Grätsche gegen Akgün gab es Elfmeter, den der Angreifer an den rechten Außenpfosten setzte (89.).
Es blieb, wie schon im Hinspiel (da aber mit walisischer Überlegenheit und Überzahl) beim 0:0. Die Entscheidung über den Aufstieg in die Nations League A fällt damit am letzten Spieltag am Dienstagabend. Die Türkei gastiert dann um 20.45 Uhr in Montenegro, Wales empfängt zeitgleich Island.
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