Stand: 16.11.2024 23:16 Uhr
Mit großer Spielfreude, Dauerdruck und ohne Schwachstellen beeindruckt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft beim Nations-League-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina – allen voran die Jungstars Musiala und Wirtz.
Oliver Baumann (Tor): In seiner Heimat hatte Baumann nach 34 Minuten zum ersten Mal bei einem Omerovic-Schuss den Ball in der Hand. Meistens musste sich der Schlussmann mit dem Fuß beweisen und tat das sicher. Bei der größten Chance der Gäste reagierte Baumann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gegen Gigovic stark im Eins-gegen-Eins. In der zweiten Halbzeit war er absolut beschäftigungslos.
Joshua Kimmich (Abwehr, bis 73. Minute): Nach seiner frühen Vorlage zum 1:0 agierte der Kapitän offensiv etwas zurückhaltender als Mittelstädt auf der anderen Seite. Defensiv leitete ein verunglückter Pass die größte Chance Bosniens kurz vor dem Pausenpfiff ein. Insgesamt war es eine eher unauffällige Leistung des Kapitäns, der in Halbzeit zwei dann verletzt raus musste.
Jonathan Tah (Abwehr): Der Leverkusener konnte wie sein Nebenmann Rüdiger Kräfte sparen, weil das Pressing der deutschen Mannschaft kaum etwas durchließ. Bei den Bällen hinter die Abwehr war Tah immer zur Stelle. Bei einem Vorstoß in der zweiten Halbzeit holte er sich allerdings eine Gelbe Karte ab und ist im Viertelfinale gesperrt.
Antonio Rüdiger (Abwehr): Rüdiger war eigentlich mehr am und im gegnerischen Strafraum als am eigenen. In den Zweikämpfen und bei langen Bällen war er wach und sicher. Mit einem schönen Ball hinter die Abwehr legte der Real-Verteidiger auch noch das 7:0 auf.
Maximilian Mittelstädt (Abwehr, bis 58. Minute): Vor allem in der ersten Halbzeit war der Linksverteidiger offensiv enorm aktiv, ging immer wieder gut in die Tiefe. Die Flanken und Hereingaben ließen allerdings meistens etwas zu wünschen übrig.
Robert Andrich (Mittelfeld, bis 58. Minute): Der kantigere der beiden Sechser war stets wach, hartnäckig und aggressiv. Immer wieder führte Andrich schnell das Gegenpressing an und erzwang so auch die Situation, die zum 2:0 führte. Im Verbund mit Groß ließ er sich zum Aufbau immer wieder zu den Innenverteidigern fallen und strahlte auch dort Sicherheit aus.
Pascal Groß (Mittelfeld): Der Dortmunder war nicht ganz so präsent wie Nebenmann Andrich, aber weil das deutsche Pressing und Passspiel meistens schon tief in der gegnerischen Hälfte stattfand, konnte sich Groß auf die Kontersicherung konzentrieren und tat das absolut zuverlässig.
Florian Wirtz (Mittelfeld, bis 58. Minute): Als einer der drei 10er in der Startformation begann Wirtz erst einmal ungewohnt auf der rechten Seite. Zuweilen wirkte er mit Hackentricks und Wackler etwas zu verspielt, war aber enorm beweglich. Mit der Vorlage zum 3:0, dem Freistoß zum 4:0 und dem Abstauber zum 5:0 bewies er seinen Wert für die Offensive überdeutlich.
Kai Havertz (Mittelfeld): Aus dem 10er-Raum hatte Havertz immer wieder gute Laufwege in die Spitze. Beim Abschluss wirkte er zunächst noch glücklos, traf aber wie seine anderen Offensivpartner – und das sehenswert nach einem Doppelpass mit Wirtz zum 3:0.
Jamal Musiala (Mittelfeld, bis 58. Minute): Die Spielfreude des 21-Jährigen fand auch gegen Bosnien keine Grenzen. Früh machte Musiala per Kopf sein siebtes Länderspieltor. Von den drei Spielmachern in der Offensive hatte der Münchener den größten Radius und sorgte im Dribbling gegen mehrere Gegenspieler mit seinem “Schlangenfuß” immer wieder für Raunen und Staunen – ganz stark.
Tim Kleindienst (Mittelfeld): Durch die “Zauberfüße” um ihn herum wirkte der Mittelstürmer etwas hölzerner. Aber Kleindienst arbeitete in der Spitze zuverlässig mit, schuf Räume, bot sich als Wandspieler an und war dann in Mittelstürmer-Manier zur Stelle, als er den Fuß in Andrichs Schuss hielt und so sein erstes Länderspieltor machte. In Halbzeit zwei legte er das zweite Tor nach und sammelte weiter Argumente für den Platz als Stoßstürmer.
Benjamin Henrichs (Abwehr, ab 58. Minute): Auf der linken Seite spielte Henrichs die Rolle etwas zurückhaltender als Vorgänger Mittelstädt. Aber der Leipziger spielte defensiv sicher und empfahl sich weiter für die Backup-Rolle im deutschen Team.
Felix Nemcha (Mittelfeld, ab 58. Minute): Der formstarke Dortmunder übernahm Andrichs Posten als “Aggressive Leader”. Nmecha hatte eine starke Präsenz in den Zweikämpfen, war sehr ballsicher und beschleunigte das Spiel bei Ballgewinn.
Serge Gnabry (Mittelfeld, ab 58 Minute): Anders als Sané auf der anderen Seite kam Gnabry nicht so richtig ins Spiel und verhinderte auch noch unabsichtlich und kurios im Fallen bei einem Groß-Schuss den achten deutschen Treffer.
Leroy Sané (Mittelfeld, ab 58. Minute): Dem Rückkehrer war anzumerken, dass er etwas zeigen wollte. Sané bearbeitete die rechte Seite mit Tempo, hatte schnell auch einen Abschluss (64.) und belohnte einen energiegeladenen Auftritt mit dem Tor zum 6:0.
Robin Koch (Abwehr, ab 73. Minute): Der Frankfurter wurde spontan für den angeschlagenen Kimmich auf rechts in die Partie geworfen und spielte seinen Part sicher herunter.
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