Stand: 17.11.2024, 13:26 Uhr
Von: Martina Lippl
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Unaufhaltsam gleitet eine gewaltige Felslawine ins Tal. Die Lage im Schweizer Bergdorf Brienz extrem angespannt.
Brienz – Die Evakuierung läuft auf Hochtouren. Die Zeit läuft bis Sonntagmittag (17. November). Dann gilt die „Phase ROT“ und damit ein absolutes Betretungsverbot für das Dorf Brienz im Kanton Graubünden (Schweiz). 1,2 Millionen Kubikmeter Felsschutt oberhalb von Brienz bewegt sich immer schneller. In der nächsten Woche schlägt laut Prognosen das Wetter um. Eine gefährliche Situation.
Riesige Steinlawine bedroht Schweizer Dorf Brienz
„Ab kommender Woche sind Niederschläge vorausgesagt. Deshalb ist es wichtig, dass die Evakuierung am Wochenende abgeschlossen wird“, heißt es in der aktuellen Information der Gemeinde Albula/Alvra. Die Schutthalde oberhalb des Dorfes reagiere auf Niederschläge sensibel. Die Fels- und Geröllmassen könnten sich auf bis zu 80 km/h beschleunigen, befürchten Experten. Wenn es zu einer Steinlawine komme, erreiche diese auch das Dorf.
Für rund 100 Bewohner ist es eine schwierige Situation. Bereits 2023 mussten sie ihre Häuser vorübergehend räumen. Diesmal könnte es schlimmsten Falls „monatelang“ dauern, heißt es von Seiten der Behörden. Das Risiko sei zu groß. Vorhersagen bei einer Steinschutthalde unzuverlässig. Für einige ist es dieses Mal dennoch kaum vorstellbar, ihre Häuser zu verlassen. Die Räumung vom Bergsturz 2023 steckt vielen offenbar noch in den Knochen. „Ich würde meine Familie in Sicherheit bringen, selber aber hier bleiben“, sagt ein Vater von sieben Kindern der Schweizer blick.ch. Er würde sich das von den Behörden nicht mehr bieten lassen. „Und würde lieber unter den Steinen sterben.“
Beim Brienzer Bergsturz im Juni 2023 verfehlte eine Steinlawine knapp das Schulhaus. Felsmassen verschütteten teils meterhoch Wiesn und eine Straße. Im Mai war das Dorf in der Nähe von Davos zur Sicherheit geräumt worden. (ml)
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