Können wir noch Sozialgeschichte betreiben?
In diesem wachsamen und prägnanten Essay eröffnet Olivier Faure die Debatte: Er zeigt, inwieweit die Kulturgeschichte allmählich die Oberhand über die Methoden und Ansätze der Sozialgeschichte gewonnen hat.
Dieser Text soll ein Plädoyer für eine Geschichte sein, die die konkreten Lebensbedingungen von Individuen und Gruppen in den Vordergrund rückt. Es lädt uns daher dazu ein, die Maßstäbe zu vervielfachen und Konzepte aus der Soziologie zu verwenden und gleichzeitig bestimmte vorgefasste Meinungen (Landflucht, Existenz homogener Klassen usw.) in Frage zu stellen.
Ein nützliches kleines Buch, das allen Geschichtsinteressierten eine Orientierungshilfe bei der Wahl ihres Forschungsthemas, ihres Problems und ihrer Methode bietet.
Olivier FaureHistoriker, hat seine Forschung dem Zusammenhang zwischen Gesundheitssystem und Gesellschaft gewidmet. Es betonte den gesellschaftlichen Bedarf an Pflege in der Bevölkerung und die Rolle medizinischer Hilfsberufe. Er veröffentlichte insbesondere Die Franzosen und ihre Medizin im 19. Jahrhundert (Paris, Belin, 1993) und neueren Datums Gegen medizinische Wüsten. Gesundheitsbeamte in Frankreich im ersten 19. Jahrhundert (Touren, PUFR, 2020).
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Inhaltsverzeichnis
Einführung
I – Ein vergessener, aber notwendiger Ansatz
Von der Herrschaft zum Verschwinden?
Der Triumph der Kulturgeschichte
Die Rückkehr der Sozialgeschichte
Soziogeschichte und Sozialgeschichte
II – Eine anspruchsvolle Methode
Archive von Einzelpersonen und Familien
Kulturerbe-Archive
Aus einigen anderen Quellen
III – Mehrere Ansätze
Männer und Frauen
Orden, Klassen und Berufe
Ordnungsgesellschaften und Klassengesellschaften
Gruppen, Netzwerke, Kohorten und Generationen
Der Mikrostoria
Biographie im Dienste der Sozialgeschichte
IV – Nachdenken über die Gesellschaft
Individuum und Gesellschaft: die falsche Opposition
Determinismen und Freiheit
Distanzierung oder Empathie
Was wäre, wenn es nur Literatur wäre?
V – Gewissheiten erschüttert
Der Mythos der Landflucht?
Proto-Industrialisierung oder sanfte Industrialisierung?
Stadt und Land: eine veraltete Unterscheidung?
Eine zerrüttete Bourgeoisie?
„Das Ende der Arbeiterklasse? »
VI – Die Gesellschaft verwalten, kennen und organisieren
Beschwichtige die Gesellschaft
Wissen und einordnen
Identifizierung von Personen
VII – Vorbeugen, schützen, behandeln
Steigender medizinischer Verbrauch
Eine Revolution unter anderen: die Medikalisierung
Umweltrisiken
Berufliche Risiken
VIII – Überwachung und Wohlwollen
Arm oder Armut
Überwachen und bestrafen Sie das unmögliche Gefängnis
Wohltätigkeit und Philanthropie
Die fragmentierte Hilfeleistung
IX – Eine Geschichte, die sich dem Kampf stellt
Kämpfe für neue Anliegen
Historiker sind mit Aktivismus konfrontiert
Von der sozialen Frage zur Rassenfrage?
Abschluss. Für eine offene Sozialgeschichte
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