Der französisch-algerische Schriftsteller Boualem Sansal ist seit seiner Ankunft am Samstag, dem 16. November, in Algerien verschwunden. Er stand der Regierung des nordafrikanischen Landes stets sehr kritisch gegenüber, was die Angst vor Repressalien schürte.
Ein besorgniserregendes Verschwinden. Boualem Sansal, ein 75-jähriger Schriftsteller, ist seit seiner Abreise nach Algier am 16. November verschwunden. Seit seiner Flucht in die algerische Hauptstadt hätte er seinen Mitmenschen und seinen Verlegern keine weiteren Neuigkeiten mitgeteilt.
Laut den Medien Marianne wurde Boualem Sansal von den örtlichen Behörden inhaftiert. Tatsächlich scheint das algerische Regime repressiv zu sein, da Schriftsteller die Meinungsfreiheit für seinen Geschmack zu freizügig nutzen. Der Schriftsteller hatte sich nach seinen Schriften über das politische System Algeriens immer geweigert, Drohungen Folge zu leisten.
Algerien zieht die Schraube an
Algerien steht den Autoren seit mehreren Jahren sehr kritisch gegenüber. Tatsächlich schätzt das halbpräsidentielle Regime Autoren nicht, die sich über die Regierung oder die Funktionsweise der Politik des Landes äußern.
Neuestes Beispiel mit Kamel Daoud. Am 4. November erhielt der algerische Schriftsteller den Goncourt-Preis. Eine Premiere für einen im Land heimischen Künstler. Als Reaktion darauf ergriff die Regierung rechtliche Schritte gegen ihn. Der Autor soll gegen eine Regel verstoßen haben, die es jedem verbietet, in den Medien über den Bürgerkrieg zu sprechen.
Dieses Verschwinden steht erneut im Zusammenhang mit zunehmenden Spannungen zwischen Algier und Paris. Sollte der Schriftsteller wirklich von den algerischen Behörden festgenommen worden sein, müssten das Élysée oder der Quai d’Orsay in Kürze reagieren.
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