Update folgtTrams stehen still –
Basel versinkt im Winterchaos
Am Freitagmorgen erwacht die Stadt unter einer Schneedecke. Pendlerinnen und Pendler müssen sich gedulden. Die Blaulichtorganisationen sind gefordert.
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- Der Schnee stellt die Region Basel auf den Kopf.
- Die BVB haben den Trambetrieb komplett eingestellt, Busse fahren unregelmässig.
- Die Blaulichtorganisationen stehen im Dauereinsatz.
Die Basler Strassen sind voller Schnee – und Pendlerinnen und Pendler, die zum Fuss Richtung Bahnhof laufen oder an Bus- und Tramhaltestellen warten. Letzteres vergeblich. Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) haben auch am Freitagmorgen ihren Betrieb stark reduziert. Trams fahren gar nicht, Busse sporadisch.
Das Unternehmen teilt auf der Social-Media-Plattform X mit, dass die starken Schneefälle am Donnerstagabend für vereiste oder eingefrorene Weichen gesorgt hätten, weiter gab es beschädigte Fahrleitungen und Strassen, die durch blockierte Autos nicht mehr passierbar seien. Seit kurz vor 21 Uhr am gestrigen Donnerstag fährt in Basel kein Tram mehr.
Am Freitag konnten «dank dem grossen Einsatz diverser Einsatzkräfte der BVB und des Kantons Basel-Stadt zumindest der Busbetrieb am Morgen schritt- und teilweise wieder aufgenommen werden», teilen die BVB mit. Es gibt aber weiterhin grosse Störungen und unregelmässigen Betrieb auf diversen Bus-Linien. Die Linie 42 kann aktuell nicht bedient werden.
Der Trambetrieb kann aktuell noch nicht aufgenommen werden, weil unter anderem mit Schnee belastete Teile an der Oberleitung das Unterfahren mit dem Stromabnehmer verunmöglichen.
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Vereinzelt versuchen Personen mit Velos oder Trotinetts auf den rutschigen Strassen zu fahren. Wer seinen Bus am Horizont auftauchen sieht, muss unter Umständen weiter warten: Alle Busse sind «vollgestopft», wie eine Reporterin dieser Zeitung schreibt. Oft müssen Passagierinnen und Passagiere deshalb auf den nächsten Kurs warten: Sie können schlicht nicht einsteigen.
Viele Äste, die unter der Schneelast abgebrochen sind, liegen am Freitagmorgen an den Strassenrändern.
Kamin stürzt auf Strasse
Allein am Donnerstagabend mussten die Basler Einsatzkräfte 18 Mal ausrücken, weil Bäume umgestürzt oder Äste abgebrochen waren. Diese hätten Strassen blockiert oder Gefahren dargestellt. Insgesamt 20 Einsätze hatten die Behörden. In einem weiteren Fall wurde ein flackernder Bioethanol-Ofen im St. Johanns-Quartier fälschlicherweise als ausgebrochenes Feuer gemeldet. Der Fehlalarm konnte rasch geklärt werden. An der Friedensgasse stürzte ein Kamin aufgrund der Schneelast auf die Strasse, verletzt wurde dabei niemand.
Auch auf der Autobahn kam es zu Verkehrsbehinderungen: Die Schneemassen führten auf den Strassen des Kantons zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Feierabendverkehr. Besonders betroffen war die Autobahn A2: Die Einfahrt Wolf wurde durch mehrere Lastwagen blockiert, die wegen der rutschigen Fahrbahn nicht mehr vorankamen.
Erst nach dem Räumen und Salzen der Strasse durch die NSNW AG konnten die Fahrzeuge ihre Fahrt fortsetzen. Auch die Ausfahrt City war beeinträchtigt, nachdem ein unbekannter Lenker sein Mietfahrzeug mit eingeschaltetem Warnblinker am Strassenrand abgestellt hatte. Dieses musste abgeschleppt werden. In der Stadt kam es zu zahlreichen Kollisionen mit Blechschäden, die jedoch alle ohne Verletzte blieben, so eine Mitteilung der Behörden. Sanität und Feuerwehr hatten aufgrund der verschneiten Strassen und des Verkehrschaos teils erhebliche Schwierigkeiten, die Einsatzorte rasch zu erreichen.
Solothurner Polizei meldet Unfälle
Im Kanton Solothurn kam es bis Freitagmorgen zu rund 40 Unfällen. Grösstenteils handelte es sich um Selbstunfälle oder Kollisionen zwischen zwei Autos. Gemäss derzeitigem Kenntnisstand wurde dabei eine Person leicht verletzt, bei den übrigen Kollisionen blieb es bei Sachschäden.
Zwei der Unfälle ereigneten sich im Bezirk Dorneck. In Nuglar prallte ein Auto frontal in einen Baum. In Seewen rutschte derweil ein Fahrzeug einen Abhang hinunter und prallte in ein Gebüsch.
Dicke Schneedecke in der ganzen Region
In der ganzen Region Basel liegt am Freitagmorgen eine dicke Schneedecke über Dächern und Bäumen. Viele Kronen und Äste hängen unter der schweren Last.
Der öffentliche Verkehr ist auf dem Land aber nicht eingeschränkt: Die Busse der BLT fahren. Aber die Schneeglätte führt in der Stadt zu Einschränkungen. So ist die Tramlinie 10 zwischen Heuwaage und Dreispitz blockiert. Dasselbe gilt für die 11ᵉʳ-Linie zwischen Freilager und Dreispitz.
Am Donnerstagabend war auch bei der BLT das Tramnetz blockiert gewesen. Ebenso viele Züge der SBB. Auch diese berichten am Freitagmorgen von anhaltenden Beeinträchtigungen in der ganzen Schweiz.
Am Bahnhof Liestal fährt am Freitagmorgen das Waldenburgerli. Auch die Züge verkehren nach Fahrplan. Wer auf einen Zug wartet, sollte aber gutes Schuhwerk mitbringen. Die Perrons sind nicht geräumt worden und ebenfalls voller Schnee.
Unmut wegen Vercherschaos’
Die ÖV-Einschränkungen sorgen für Kritik. Zahlreiche Reporterinnen und Reporter berichteten am Donnerstagabend und Freitagabend von gestrandeten Passagierinnen und Passagieren und Odyseen durch die winterlichen Umgebungen.
Daniel Seiler, FDP-Grossrat und ACS-Geschäftsführer beider Basel, kann sich eine Spitze gegen den Basler ÖV nicht verkneifen: «Wenn das verwunschene Automobil das Fortkommen und den Verkehr in der Region sicherstellen muss», schreibt er auf der Plattform X.
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SVP-Grossrat Joël Thüring übt derweil Kritik am Baudepartement, weil die Trottoirs am Freitagmorgen schneebedeckt sind:
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Etwas heiterer nimmt Grünen-Grossrätin Jo Vergeat den Schnee. Sie fordert «Schneefrei»:
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Isabelle Thommen ist Redaktorin und Reporterin bei der Basler Zeitung und berichtet mehrheitlich über lokale Themen der Region Basel.Mehr Infos
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