Das Schweizer Volk stimmt an diesem Sonntag über vier Themen ab: eine einheitliche Finanzierung des Gesundheitswesens, den Ausbau der Autobahnen und zwei Objekte im Zusammenhang mit Leasingrechten. Die Spannung ist spürbar. Die Ergebnisse der jüngsten Umfragen waren nicht eindeutig.
Das Parlament will die ambulante, stationäre und Langzeitpflege nach demselben Verteilungsschlüssel (Archive) finanzieren.
Das Referendum wurde von der Transport and Environment Association (ATE) und der Organisation active-trafiC eingebracht. Unterstützt wird es von den Grünen, der PS und der PVL sowie rund fünfzig Natur- und Klimaschutzorganisationen (Archiv).
Die Schweizer Abstimmung über zwei Objekte im Zusammenhang mit dem Mietrecht (Archive).
Die Ergebnisse der Bundesabstimmungen sind noch ungewiss – Galerie
Das Parlament will die ambulante, stationäre und Langzeitpflege nach demselben Verteilungsschlüssel (Archive) finanzieren.
Das Referendum wurde von der Transport and Environment Association (ATE) und der Organisation active-trafiC eingebracht. Unterstützt wird es von den Grünen, der PS und der PVL sowie rund fünfzig Natur- und Klimaschutzorganisationen (Archiv).
Die Schweizer Abstimmung über zwei Objekte im Zusammenhang mit dem Mietrecht (Archive).
Eine einheitliche Finanzierung der Gesundheitsleistungen konnte kaum erreicht werden. Ambulante und stationäre medizinische Leistungen sowie die Pflege werden heute nach drei verschiedenen Verteilungsschlüsseln finanziert. Die Beteiligung von Kantonen und Versicherern ist unterschiedlich.
Die ambulante, kostengünstigere Versorgung entwickelt sich zunehmend, kostet aber nur den Versicherten, da sich die Kantone nicht an der Finanzierung beteiligen. Die stationäre Behandlung kostet zwar mehr, belastet aber die Prämienzahler weniger, da der Kanton 55 % der Kosten übernimmt.
Die Reform mit dem Namen „Einheitliche Finanzierung der ambulanten und stationären Leistungen“ muss diese drei Kanäle vereinheitlichen. Die Kantone müssen 26,9 % und die Krankenkassen den Rest für jede medizinische Leistung bezahlen Gesundheitsprämien werden von Befürwortern und Gegnern diametral entgegengesetzt bewertet.
Die Gewerkschaften und linken Parteien, die das Referendum eingereicht haben, sprechen von einer „Zeitbombe“. Sie rechnen mit steigenden Prämien. Mit Ausnahme der PS unterstützen die anderen Parteien die Reform. Ihnen zufolge hätten die Akteure ein gemeinsames Interesse an der Gesamtkostenkontrolle.
Autobahnen
Auch der Ausbau der Autobahnen würde kurz vor der Ablehnung stehen, nach einer intensiven Kampagne in den beiden Lagern, die mehrere Monate lang mobilisiert worden war. Vor einem Jahr genehmigten Bundesrat und Parlament sechs Projekte, darunter eines in der Romandie, mit Kosten von rund 5 Milliarden Franken. Die Achse Le Vengeron-Coppet-Nyon (GE/VD) muss auf einer Länge von ca. 19 km auf zwei drei Fahrspuren ausgebaut werden.
Die weiteren Projekte betreffen den Abschnitt Wankdorf-Schönbühl (BE), der von sechs auf acht Fahrspuren ausgebaut werden soll, sowie den Abschnitt Schönbühl-Kirchberg (BE), der von vier auf sechs Fahrspuren erweitert wird. Die Hülle muss auch zur Aufteilung der Tunnel Rosenberg (SG), Rhein (BS/BL) und Fäsenstaub (SH) verwendet werden.
Das Referendum wurde von der Transport and Environment Association (ATE) und der Organisation active-trafiC eingebracht. Unterstützt wird es von den Grünen, der PS und der PVL sowie rund fünfzig Natur- und Klimaschutzorganisationen. Für sie löst das Hinzufügen von Fahrspuren das Stauproblem nicht; Im Gegenteil: Jede Erweiterung der Kapazität einer Straße bringt neue Autofahrer dazu, die Infrastruktur zu nutzen. Und dies wird den Ausweichverkehr in den umliegenden Gemeinden verstärken.
Für das bürgerliche Lager ermöglichen diese Autobahnausbauten im Gegenteil die Beseitigung von Engpässen und eine Entlastung des Verkehrs. Die Herausforderung besteht darin, die Nationalstraßen entsprechend den Mobilitätsbedürfnissen und dem demografischen Wandel auszubauen. Durch einen reibungsloseren Verkehr auf der Autobahn wird der Ausweichverkehr reduziert, was zu mehr Sicherheit und einer besseren Lebensqualität für die Anwohner führt.
Mietrecht
Auch über das Mietrecht stimmt das Volk ab. Das Parlament stimmte im vergangenen Jahr zwei Reformvorhaben zu, eines zur Untervermietung, das andere zu Mietkündigungen für den Eigenbedarf der Eigentümer. Der Schweizer Mieterschutzverband (Asloca) hat erfolgreich ein Referendum gegen die beiden Revisionen eingeleitet.
Das erste Projekt hat das erklärte Ziel, missbräuchliche Untervermietung zu verhindern. Mieter müssen künftig eine schriftliche Anfrage an den Vermieter richten, wenn sie ihre Unterkunft untervermieten möchten. Und auch der Vermieter muss schriftlich antworten. Dieser kann die Untervermietung auch ablehnen, wenn diese länger als zwei Jahre dauert. Der Ausgang der Abstimmung über dieses Projekt ist ungewiss, da die Umfragen geteilter Meinung sind.
Das zweite Projekt sollte abgelehnt werden. Ziel ist es, Mietvertragskündigungen für Eigenbedarf der Eigentümer zu vereinfachen. Letztere können nach geltendem Recht ihre Mietwohnung oder Gewerberäume unter Geltendmachung eines „dringenden“ Bedarfs schnell selbst nutzen. In der Realität fällt es ihnen oft schwer, die Dringlichkeit dieses Bedarfs nachzuweisen. Bei der Überarbeitung reicht es aus, dass der Bedarf als wichtig und aktuell erachtet wird.
Die Mitte- und Rechtsparteien, die Kreise der Eigentümerverteidigung sowie der Bau- und Immobilienwirtschaft befürworten die beiden Projekte. Für sie müssen die Verfahren vor dem Hintergrund der Wohnungsknappheit vereinfacht werden. Der Bundesrat legt Lippenbekenntnisse zu den Projekten ab, denn das Gesetz verpflichtet ihn dazu.
Die rosa-grüne Linke und die Mieterverteidigungskreise sind dagegen. Mit dieser Reform könnten Mieter ihren Mietvertrag bei geringfügigen Verstößen innerhalb von 30 Tagen kündigen, hieß es aus diesen Kreisen, und die Untervermietung werde komplizierter. Und weitere Mieterhöhungen zu befürchten.
bl, ats
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