Auf dem Papier wäre die Ausgangslage eigentlich klar: Niederlagen des Stadtrats sind in Zürich selten.
Letztmals hat der Stadtrat im September 2022 verloren. Damals unterstützte er ein Wohnbauprojekt der SBB auf dem Neugasse-Areal, doch der linke Widerstand war zu gross, 51,1 Prozent sagten Nein.
Dass die Stadtregierung verliert, obwohl auch die grösste Zürcher Partei, die SP, eine Vorlage unterstützt, ist schon über 10 Jahre her. 2013 scheiterten die Pläne für ein städtisches Fussballstadion auf dem Hardturmareal (50,8 Prozent Nein).
In den letzten 20 Jahren gab es noch zwei weitere solche Niederlagen. 2008, als die Stadt die wachstumskritische Organisation Club of Rome nach Zürich holen wollte (49,1 Prozent Nein) und 2010, als die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher das 5,9 Millionen Franken teure «Nagelhaus» unter der Hardbrücke, besser bekannt als «Goldigi Schiissi», ablehnten.
Doch die Abstimmung über die Genderstern-Initiative ist etwas Besonderes. Umfragen zeigten in den vergangenen Jahren, dass Bürgerinnen und Bürger skeptisch sind gegenüber dem Genderstern. Vergleichbare, gesellschaftspolitische Abstimmung in der Stadt Zürich gab es kaum.
Zürcher Politbeobachterinnen und -beobachter wagen daher kaum eine Prognoseobwohl die Ausgangslage auf dem Papier klar wäre.
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