Vorerst kein Winterwetter in Sicht – doch wie steht es um den Winter nach Nikolaus? © Martin Bloch
Ein paar Regenfelder ziehen in den kommenden Tagen über Deutschland hinweg und gestalten den Wettercharakter unbeständig und phasenweise auch windig. Über den Küsten und den exponierten Lagen können sich am Sonntag und auch am Donnerstag stürmische Windböen ergeben. Die Niederschlagaktivität ist leichter bis mäßiger Ausprägung und kann am Donnerstag nennenswert ausfallen. Die Temperaturen steigen am Montag auf +12 bis +16 Grad an und können über dem Südwesten bis +18 Grad möglich machen – mancherorts können die Werte in Richtung der +20 Grad-Marke streben. Ab Dienstag wird es wieder frischer und die Werte sinken bis Donnerstag mit +5 bis +10 Grad in den gemäßigteren Bereich ab.
Der Dezember startet mit Hochdruckwetter oder einem Störimpuls
Die Entwicklung einer Hochdruckzone ist Anfang Dezember nahezu gesetzt. Fraglich bleibt, ob sich eine Störung unter das Hoch mischen und so für mehr Wolken und leichten Niederschlag sorgen kann – aber auch ohne die Störung wäre Anfang Dezember mit einem Wechselspiel aus Sonne, Nebel- und zähen Hochnebelfeldern zu rechnen. Der wesentliche Unterschied ergibt sich in der Temperaturspanne – mit Störimpuls sind +4 bis +8 Grad und ohne von +10 bis +14 Grad möglich. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Dezember.
Wettervorhersage der Vorhersage-Modelle: Kommt die Westwetterlage?
Die Zonalisierung – die wir an dieser Stelle schon seit einigen Tagen immer wieder beobachten und bewerten – taucht in den Berechnungen der Vorhersagemodelle immer wieder auf. Heute allerdings mit dem Unterschied, dass sich das Hoch zwischen Alaska und Sibirien ausbilden kann. Das ist ein wesentliches und wichtiges Signal für die kommende Wetterentwicklung bis Mitte Dezember.
Sowohl die Amerikaner als auch die Europäer stützen heute eine Variante, bei der sich die zonal verlaufende Grundströmung auf dem Atlantik bis Mitteleuropa regenerieren, durchsetzen und auch stabilisieren kann. Über Deutschland, der Schweiz und Österreich hätte das bis zum 6. Dezember (Nikolaus) zum einen eine stringent verlaufende Westwetterlage mit viel Wind, Regen und für die Jahreszeit deutlich zu hohen Temperaturen zur Folge.
Warmluft aus südwestlichen Richtungen
Häufig kippt die Westwetterlage im weiteren Verlauf auch auf südwestliche Richtungen und schiebt warme Luftmassen über Spanien und Frankreich nach Deutschland. In diesem Fall bleibt der Norden und Westen von Deutschland maritim geprägt, während über dem Süden und Osten häufiger die Sonne zum Vorschein kommen kann. Die Temperaturen erreichen jedoch mit Werten von +8 bis +14 Grad ungewöhnlich hohe Werte – ist Nebel im Spiel, bleibt es mit +5 bis +8 Grad frischer.
Zusammenfassend sind die Prognosen beider Vorhersage-Modelle bis zum 6. Dezember alles andere als winterlich aufgestellt. Man kann aber sehr gut das Muster einer sich stabilisierenden Zonalisierung erkennen.
Wetterprognose nach dem amerikanischen Wettermodell: Kein Winterwetter möglich
Ist die Zonalisierung erst einmal in Gang gesetzt, wirkt diese in einem Zeitraum von 7 bis 14 Tagen und manches Mal auch bis zu 21 Tagen. Die Prognose der Amerikaner bestätigt zudem ein Kippmuster der Frontalzone auf südwestliche Richtungen, was das Temperaturspektrum über Mitteleuropa zusätzlich anheizt.
Höhentemperaturen von +10 Grad
Solche Werte sind in der Höhe von 1.400 Metern äußerst ungewöhnlich, werden jedoch im Maximum zum 7. Dezember von der Prognose der Amerikaner berechnet. Die Temperaturen sind damit um 18 Grad vom Flachlandwinter entfernt, welcher sich normalerweise zum Beginn der zweiten Dezemberdekade allmählich über den Süden Deutschlands einschleichen sollte. Also ja, das, was die Amerikaner da berechnen, ist alles andere als winterlich.
Aber nicht nur das – auch die Niederschlagsaktivität wird nahezu auf Null gesetzt, und verbreitet wäre demnach mit einer trockenen Witterung zu rechnen. Ein Worst-Case-Szenario
für alle Freunde des Winterwetters
.
Auf den Punkt gebracht: Eine deutlich bis extrem zu warme Wetterentwicklung?
Die Prognosen der Vorhersage-Modelle geben den Freunden des Winterwetters
wenig Grund zur Hoffnung. Festzustellen bleibt, dass die Vorhersage-Modelle in den vergangenen Tagen jedoch zu einer höheren Schwankungsneigung tendierten und das Hop-oder-Top-Prinzip
keineswegs vom Tisch ist. Entscheidend ist, ob die Hochdruckachse zwischen Alaska und dem östlichen Sibirien zustande kommt oder noch in eine andere Richtung kippen kann.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Ein zweiter interessanter Punkt ist die Prognose vom Mittelwert aller Kontrollläufe. In den vergangenen Tagen stützte der Mittelwert der Kontrollläufe die Zonalisierung, blieb jedoch offen für eine Nordwest- oder Nordwetterlage. Daran hat sich heute nichts geändert. Mit anderen Worten formuliert, haben sich die Prognosen der Modelle dem Mittelwert der Kontrollläufe weiter angenähert.
Die Temperaturprognose der Kontrollläufe berechnet bis zum 10. Dezember Höhentemperaturen von -2 bis -4 Grad. Für einen Flachlandwinter sind -6 bis -8 Grad notwendig, während für den Winter ab den mittleren Lagen -4 bis -6 Grad ausreichend wären. Einerlei – die Kontrollläufe bestätigen nach dem 4. Dezember einen nasskalten Wettertrendbei dem der Winter ab den höheren mittleren Lagen möglich werden kann. Schaun mer mal.
Etikett | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
30. November | +0 bis +13 Grad |
+7 bis +9 Grad |
4. Dezember | -3 bis +11 Grad |
+5 bis +7 Grad |
9. Dezember | -7 bis +12 Grad |
+3 bis +5 Grad |
Nächste Aktualisierung
- 20:15 Uhr: Aktualisierung der Winterprognose an dieser Stelle
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