Zibelemärit 2024: Zwiebelzöpfe, Käse und Glühwein

07:20 Uhr

Auf dem Waisenhausplatz stehen die Besucherinnen und Besucher bereits dicht zwischen Glühwein- und Zwiebelständen. Die Befürchtung, der Zibelemärit könnte wegen dem Schneefall von letzter Woche und den zuletzt etwas milderen Temperaturen scheinen sich nicht bewahrheitet zu haben. Der Schnee ist grösstenteils aus der Altstadt weggetragen worden. (kas)

Franziska Teuscher und ihr Sohn Julian (26) sind am frühen Montagmorgen bereits im Luxushotel Schweizerhof zugegen. Teuschers Nachwuchs hat die Wahlen am Sonntag verfolgt, aber weil er wusste, dass er heute für den Zibelemärit früh raus muss, hat er nicht alle Resultate abgewartet.

Ob die Resultate für ihn stimmten, will er neben seiner Mutter nicht verraten. «Für mich gibt es nicht die ganz passende Partei», sagt der studierte Mediziner. Teuscher selber sass für die Grünen im Gemeinderat und wird nun mit 66 Jahren ihren Sitz abgeben. Ihre Pläne? «Zuerst einfach mal geniessen und alle Bücher, die liegengeblieben sind, lesen», sagt sie. (cla)

06:21 Uhr

Das Mattequartier ist am Montag am Berner Zibelemärit mit dem Bäredräck 2024 ausgezeichnet worden. Die Jury des Bärentrust würdigte damit ein lebendiges, kreatives und gemeinschaftlich engagiertes Quartier, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht.

Die Matte sei ein mehr als bloss ein geografischer Ort. «Es ist eine Gemeinschaft, in der Nachbarn füreinander einstehen und kreative Köpfe zusammenkommen.» Seit vielen Jahren engagierten sich die Bewohnerinnen und Bewohner für ihr Quartier und den Erhalt traditioneller Institutionen.

In einer Zeit, in der viele Quartiere von urbanen Umstrukturierungen betroffen seien, habe die Matte ihren eigenen Charme und ihre Authentizität bewahrt. Zur Preisübergabe durch den Stadtpräsidenten Alec von Graffenried war – stellvertretend fürs ganze Quartier – der Vorstand des Matte-Leists in den Schweizerhof eingeladen.

Der Bäredräck wird seit 1985 verliehen. Mit dem Preis ehrt der Bärentrust Personen, welche im kulturellen und gesellschaftlichen Leben Berns Aussergewöhnliches leisteten.

Letztes Jahr pilgerten bis zu 100’000 Besucherinnen und Besucher an den Zibelemärit in den Berner Gassen. Einige von ihnen ergatterten jedoch keine Zwiebeln oder Zwiebelzöpfe mehr – bereits um 9 Uhr morgens waren am 27. November 2023 die ersten Stände ausverkauft. Damals sagte ein Marktfahrer, er habe wegen der Witterung weniger Zwiebeln ernten können. Dennoch: «So früh wie heuer waren wir noch nie ausverkauft».

Auch dieses Jahr könnten die Zwiebeln knapp werden. Nicht nur das nasse Wetter macht dem Gemüse zu schaffen, sondern auch ein Pilz. Mehr dazu lesen Sie hier.