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Flugzeugabsturz in Litauen: Suche nach der Ursache

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Stand: 25.11.2024 18:24 Uhr

Kurz vor dem Flughafen der litauischen Hauptstadt Vilnius stürzt eine Frachtmaschine in ein Wohngebiet. Anwohner kommen mit dem Schrecken davon. Jetzt wird nach der Ursache geforscht.

Der Aufprall ist von weitem zu hören. Die Litauerin Jadvyga wird davon am Morgen des Unglücks geweckt. Sie lebt seit vielen Jahren in der Nähe des Flughafens in Vilnius. Gegen 5.00 Uhr ist sie aufgewacht.

“Da habe ich einen schrecklichen Knall gehört. Erst dachte ich, was ist das? Dann schoss mir in den Kopf, dass es ein Flugzeugabsturz sein muss. Denn wir sind in der Einflugschneise. Die Maschinen fliegen direkt über unser Haus”, erzählt Jadvyga. Als sie aus dem Fenster schaut, sieht sie riesige Flammen und dichten, schwarzen Rauch.

Kurz darauf gehen bei der Feuerwehr die ersten Anrufe ein. Sprecher Donatas Gurevičius ist als einer der ersten vor Ort. “Viele der Anrufer sagten, sie hätten ein Flugzeug abstürzen hören. Als wir am Unglücksort ankamen, haben wir dann die Teile des Flugzeugs gesehen.” Es sei im Sturzflug so dicht über den Bäumen geflogen, dass die Baumgipfel es gebremst hätten.

“Neben einem Wohnhaus blieb es dann stehen. Viele Teile und das Haus fingen Feuer”, sagt der Feuerwehrsprecher.

Ein Toter und drei Verletzte

Vier Menschen waren an Bord der Maschine. Einen davon können die Rettungskräfte nur noch tot bergen. Der Mann war nach Angaben der Polizei spanischer Staatsbürger. Die anderen werden in Krankenhäuser gebracht.

Stundenlang suchen Einsatzkräfte anschließend in den Trümmern nach Teilen der Boeing 737 und dem Inhalt der Pakete. All das soll Hinweise darauf geben, was zu dem Unglück geführt haben könnte. Die 31 Jahre alte Maschine war auf dem Weg von Leipzig nach Vilnius gewesen.

Der Funkverkehr zwischen dem Piloten und dem Tower deutet nicht auf eine Notsituation hin. Doch Sekunden später verunglückt die Maschine der Fluggesellschaft Swift Air, die im Auftrag von DHL unterwegs war. Wieso, ist unklar.

Flugschreiber wird analysiert

Der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas will nicht spekulieren: “Aktuell können wir nur bestätigen, was wir gesehen haben.” Nach weiteren Ermittlungen, wenn Crewmitglieder befragt und Flugschreiber analysiert worden seien, werde man ein klareres Bild haben.

Die Wetterbedingungen waren normal. Laut ersten Erkenntnissen der Polizei verfehlte der Pilot die Landebahn. Wahrscheinlich seien ein technischer Fehler oder menschliches Versagen, heißt es. Doch auch Sabotage schließen die Ermittler nicht aus. Denn: Im Sommer war es im DHL-Frachtzentrum in Leipzig zu einem Brand gekommen. Seitdem warnen Sicherheitsbehörden vor Brandsätzen in Paketen.

Baerbock schließt Sabotage nicht aus

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verlangt volle Aufklärung. Die Behörden beider Länder ermittelten “in alle Richtungen”, sagt die Grünen-Politikerin am Rande eines Treffens der G7-Außenminister in Italien. Neben einem technischen Unglück schließt sie die Möglichkeit eines absichtlich herbeigeführten Absturzes nicht aus.

“Es ist ganz natürlich, dass der Verdacht der Sabotage vor dem Hintergrund der konstanten hybriden Bedrohung aus Russland immer in der Luft liegt”, sagt Litauens Verteidigungsminister Kasciunas. Wichtig seien aber Fakten. “Und nach dem, was wir bislang wissen und gesehen haben, gibt es keine Fakten, die klar beweisen, dass es sich um Sabotage handelt.”

Laut DHL gibt es bislang keine Hinweise auf einen verdächtigen Inhalt der Pakete.

Bei der Aufklärung des Absturzes sollen auch deutsche Ermittler helfen. Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung unterstützen demnach die Ermittler vor Ort.

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