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Krise im Zivilstandsamt Baar: Staatsanwälte ermitteln

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Die Staatsanwaltschaft ermittelt zu Vorgängen im Zivilstandsamt Baar. (Bild: Andreas Busslinger)

Es brodelt im Zivilstandsamt Kreis Baar: «Unregelmässigkeiten» führten dazu, dass sich eine angestellte Person selbst angezeigt hat. Nun zieht der Kanton Konsequenzen.

Redaktion

Isabelle Dahinden

Das Zivilstandsamt Kreis Baar muss sich mit sofortiger Wirkung der Sachverwaltung des Kantons unterstellen. Dahinter liegt ein Entscheid des Zuger Regierungsrats. Dieser hat am Freitag beschlossen, die Aufgaben des betroffenen Zivilstandsamts «per sofort und vollumfänglich» der kantonalen Aufsichtsbehörde zu übertragen. Das teilt die Direktion des Innern des Kantons am Montag mit. Somit werden die Dienstleistungen ad interim durch den Kanton erbracht.

Wie es in einer Mitteilung heisst, hätten Unregelmässigkeiten im Zivilstandsamt an der Baarer Rathausstrasse dazu geführt, dass sich eine angestellte Person selbst angezeigt habe. Weiter hätten fehlende personelle Ressourcen zu diesem Schritt geführt.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Auch die Staatsanwaltschaft ist inzwischen involviert. Sie ermittelt. Der Kanton könne aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine weiteren Angaben zur Untersuchung machen, wie ein Sprecher der Direktion des Innern gegenüber zentralplus sagt. Die Selbstanzeige sei am 15. November eingereicht worden, vier Tage später sei die Zuger Regierung an ihrer Sitzung darüber informiert worden.

Zum Zivilstandsamt Kreis Baar gehören die Gemeinden Baar, Menzingen und Neuheim. Derzeit würden zwei plus ein Lehrling im betroffenen Zivilstandsamt arbeiten. Die verbleibenden Angestellten können weiterarbeiten – müssen sich nun aber an die Weisungen des Kantons halten.

Geburten, Eheschliessungen und andere Beurkundungen würden wie gewohnt bearbeitet. Für die Bevölkerung gibt es gemäss Kanton keine Einschränkungen. Die Aufsichtsbehörde werde sicherstellen, dass die Aufgaben und Beurkundungen für diese Gemeinden weiterhin erfüllt werden.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Direktion des Innern, Kanton Zug
  • Schriftlicher Austausch mit der Direktion des Innern des Kantons Zug
Isabelle Dahinden

Isabelle Dahinden schreibt über Menschen, Beziehungen und das Leben. Nach ihrem Studium in Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften schreibt sie seit Dezember 2017 als Gesellschaftsredaktorin für zentralplus. 2021 hat sie die MAZ-Diplomausbildung absolviert, seit August 2023 ist sie stellvertretende Redaktionsleiterin.

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