RETRO – Von 3:0 auf 3:3? Auch Anderlecht hat es in der Champions League erlebt, sowohl negativ als auch positiv
Manchester City hat gestern Abend in der Champions League einen 3-Tore-Bonus verschenkt. Anderlecht weiß, wie es sich anfühlt. 1993 ließen sie selbst in Bremen eine 0:3-Führung verstreichen. Vor 10 Jahren erlebte Anderlecht auf dem Arsenal-Feld das Gegenteil.
Champions League 1993-1994: Bremen – Anderlecht 5-3
Ziele:
- 16′ Albert 0-1
- 18′ Boffin 0-2
- 33′ Boffin 0-3
- 66′ Rufer 1-3
- 72′ Bratseth 2-3
- 80′ Hobsch 3-3
- 83′ Bode 4-3
- 89′ Rufer 5-3
Gestern ging es in der Champions League zwischen Manchester City und Feyenoord in 14 Minuten von 3:0 auf 3:3.
Genau das, was Anderlecht im Dezember 1993 widerfuhr. Allerdings wurde es für den damaligen belgischen Landesmeister noch schmerzhafter. Auf dem Gelände des deutschen Vereins Werder Bremen ging es sogar von 0:3 auf 5:3.
„Da wird einem richtig schlecht“, sagte Trainer Jan Boskamp, der seine Mannschaft im klatschnassen Weserstadion untergehen sah.
Nichts deutete darauf hin, dass Anderlecht eine schwere Niederlage hinnehmen würde. Die Lila-Weißen lagen im Wettbewerb souverän in Führung und hatten im ersten Spiel den Gruppenfavoriten und späteren Sieger Milan mit 0:0 gehalten.
Mehr als die Hälfte der Anderlecht-Mannschaft spielte für die Red Devils und auch in Bremen waren sie der Star. Durch guten Fußball und Tore von Albert und Boffin (2x) stand es schnell 0:3.
Zur Halbzeit schien das Spiel vorbei zu sein.
Der Vorstand von Anderlecht schätzte sich bereits auf der Tribüne als reich – der Sieg würde dem Klub eine saftige Champions-League-Prämie einbringen – und in der Umkleidekabine träumte Boffin davon, was er mit seiner Prämie kaufen würde.
Nichts, denn in der zweiten Halbzeit wurde Bremen für Anderlecht höllisch düster. Die Heimmannschaft erhöhte schnell auf 1:3 und im strömenden Regen ging das Boskamp-Team völlig unter.
Er fing an zu brüllen, aber seine Spieler wichen zurück.
Bremen überholte die belgischen Gäste mit vier weiteren Toren in 18 Minuten und es kam vom Himmel zur Hölle. Vielen Dank an Anderlecht-Torhüter De Wilde, der sein bestes Spiel nicht hielt.
Die Spieler sind ausgestiegen. Anderlecht würde auch das zweite Spiel verlieren (1:2) und den letzten Platz in der Gruppe belegen.
Champions League 2014-2015: Vanden Borre holt 0:3-Rückstand gegen Arsenal aus
Vor 10 Jahren erlebte Anderlecht in der Champions League das gegenteilige Szenario. Auf dem Arsenal-Gelände kam es von der Hölle zum Himmel.
Nach einer Stunde stand in London 3:0 auf der Anzeigetafel, das Signal für Anthony Vanden Borre, seine Teufel loszulassen.
Der verrückte Rechtsverteidiger wurde zum Helden des Abends. Erst sorgte er für das 3:1 (aus Abseitsstellung), dann bescherte er Trainer Hasi graue Haare.
Gegen die Vereinbarungen kassierte er einen Elfmeter. Tielemans hätte mit 17 Jahren der jüngste Torschütze der Champions League werden können, doch Vanden Borre verwandelte den Elfmeter: 3:2.
In der 90. Minute folgte das Delirium. Mitrovic, damals noch ein umstrittener Spieler, schlug den deutschen Nationalspieler Mertesacker und köpfte den Ausgleich ins Tor.
Anderlecht würde schließlich mit Dortmund und Galatasaray den dritten Platz in einer Gruppe belegen. In der Europa League unterlag man auf Anhieb gegen Dinamo Moskau.
Ziele:
- 25′ Arteta 1:0
- 29′ Sánchez 2:0
- 58′ Oxlade-Chamberlain 3-0
- 61′ Vanden Borre 3-1
- 73‘ Vanden Borre 3-2 (Elfmeter)
- 90′ Mitrovic 3-3
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