“Er hatte Gefallen daran”
Vorfall mit Labrador Koni – Putin reagiert auf Angela Merkel
Aktualisiert am 28.11.2024 – 23:17 UhrLesezeit: 2 Min.
Vor 17 Jahren brachte Wladimir Putin einen Hund zum Treffen mit Angela Merkel. Nun hat reagierte der russische Präsident erneut auf den Vorfall.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat erneut auf einen Vorfall reagiert, der bereits 17 Jahre zurückliegt. Damals, im Jahr 2007, besuchte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel den russischen Autokraten im Kreml. Putin brachte zu dem Treffen seinen Hund Koni mit, eine schwarze Labrador-Hündin – obwohl er wusste, dass Merkel eine Phobie vor Hunden hat, seitdem sie einmal von einem Hund gebissen worden war.
Das Treffen sorgte nicht nur in Deutschland für Aufsehen, auch international fand der Vorfall Beachtung, denn Putin zeigte immer deutlicher seine ablehnende Haltung gegen die seiner Meinung nach “unipolare Weltordnung”, also die vermeintliche geostrategische Dominanz der USA. Merkel schreibt in ihren jüngst veröffentlichten Erinnerungen, sie habe die Situation mit Putins Labrador als sehr “unangenehm” empfunden, anhand von Putins Mimik habe sie aber feststellen können, dass der Kreml-Herrscher “Gefallen daran gefunden” habe.
Putin erklärte am Donnerstag, er habe nicht gewusst, dass Merkel Angst vor Hunden habe. “Hätte ich es gewusst, hätte ich das niemals getan”, betonte er. Dies hatte er auch bereits unmittelbar nach dem Vorfall schon verlauten lassen. Politische Beobachter bewerteten dies als Falschbehauptung. So sei der russische Präsident sehr genau darüber unterrichtet gewesen, welchen Effekt Hunde auf die ehemalige Bundeskanzlerin hätten.
Die Vermutung liegt nahe, dass Putin das Tier also ganz bewusst zu dem Treffen in seiner Sommerresidenz in Sotschi mitbrachte, um sein Gegenüber einzuschüchtern. Ähnlich bewertet es auch Merkel. In ihren Memoiren schreibt sie, dass Putin möglicherweise seine Macht demonstrieren wollte.
Putin versicherte nun, dass er lediglich eine “entspannte und angenehme Atmosphäre” schaffen wollte. Er wandte sich erneut an Merkel: “Angela, entschuldige, ich wollte Dir keinen Kummer bereiten.” Putin ist zwar als Tierliebhaber bekannt, Merkels Team hatte damals aber ausdrücklich darum gebeten, den Hund nicht zu Treffen mitzubringen. Auch vor diesem Hintergrund wirkt die neuerliche Entschuldigung des Machthabers fadenscheinig.
Auch auffällig: Ein Jahr zuvor hatte Putin diesen Wunsch respektiert und stattdessen einen Plüschhund als Geschenk überreicht. Laut Merkels Memoiren sagte Putin dabei scherzhaft, dass dieser Hund nicht beißen würde und sie machte “gute Miene zum bösen Spiel”.
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