Google legt Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil in einem von Epic Games eingeleiteten Kartellverfahren in den USA ein. Basierend auf dem Google-Konkurrenten Epic wurde der Android-Publisher von einem Richter zu umfangreichen Änderungen an seinem Play Store verurteilt. Dabei ging es darum, App-Marktplätze zu ermöglichen, auf denen Entwickler ihren Kunden auch andere Bezahlsysteme als das von Google anbieten können.
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Vor einem Bundesberufungsgericht prangern Googles Anwälte nun mehrere Verfahrensmängel an, berichtet die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg. So hat der Richter des zuständigen Landgerichts nicht ausreichend berücksichtigt, dass Google im Wettbewerb mit Apple steht und die angeordnete Öffnung des Google-Ökosystems für das Unternehmen einen erheblichen Wettbewerbsnachteil bedeuten würde. Auch Google ist der Meinung, dass der Fall vom Richter selbst hätte entschieden werden müssen und nicht von einer Jury. Der Suchmaschinenanbieter beklagt zudem, dass er gesetzlich nicht zur Zusammenarbeit mit konkurrierenden App-Stores verpflichtet sei.
Vereinbarungen mit Samsung und anderen
Der Rechtsstreit begann im August 2020 mit einer Klage des Spieleherstellers Epic, der unter anderem Fortnite veröffentlicht. Damals hatte Epic die beiden großen App-Store-Anbieter Apple und Google mit der Einführung eines eigenen Bezahlsystems in seiner App verärgert. Epic wollte damit ein Zeichen gegen die aus seiner Sicht überhöhten Abgaben auf die beiden und den angeblich wettbewerbswidrigen Einfluss der App-Store-Anbieter auf die Branche setzen.
Während eine ähnliche Klage von Epic gegen Apple weitgehend verloren ging, urteilte die Jury im Dezember 2023 im Fall von Google, dass der Android-Entwickler gegen das Kartellrecht verstoßen habe. Google wurde wegen milliardenschwerer Absprachen mit Geräteherstellern wie Samsung für schuldig befunden. Google hatte ihnen einen Anteil an den Einnahmen aus Play Store-Verkäufen gewährt, wenn sie sich bereit erklärten, den Play Store auf ihren Geräten zu bevorzugen.
Urteil vorerst ausgesetzt
Bezirksrichter James Donato hat sein Urteil vorerst ausgesetzt. Es liegt nun am Berufungsgericht in San Francisco, über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Entweder setzt es das Urteil während des Berufungsverfahrens aus. Oder es fordert die sofortige Vollstreckung, auch wenn parallel dazu die Berufungsverhandlung läuft. Eine erste Anhörung ist für den 3. Februar 2025 geplant.
Unterdessen reichte Epic im September weitere Klagen gegen Google und Samsung ein. Der Spielehersteller wirft beiden eine illegale Verschwörung gegen App-Stores Dritter vor.
(mki)
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Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Deutsch veröffentlicht. Es wurde mit technischer Unterstützung übersetzt und vor der Veröffentlichung redaktionell überprüft.
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