Europäische Studie enthüllt die am wenigsten zuverlässigen Automobilhersteller. Am Ende der Rangliste stehen vier Hersteller, darunter einer mit einem besonders katastrophalen Ergebnis.
„Automobile Zuverlässigkeit“: Diese beiden Worte reichen aus, um die Hersteller zum Schaudern zu bringen und Diskussionen an der Kasse zu entfachen. Wem können wir zwischen dem Nachbarn, der schwört, dass sein japanisches Auto seit fünfzehn Jahren nicht die geringste Panne hatte, und der Tante, die ihre deutsche Limousine mit allen Mitteln verteidigt, glauben? Die Antwort kommt aus den Niederlanden, wo der Verein Consumentenbond die Untersuchung mit der Präzision eines Schweizer Uhrmachers durchgeführt hat.
In Zusammenarbeit mit mehreren europäischen Verbraucherorganisationen stellte der niederländische Verband Anfang 2024 eine umfassende Studie vor: Nicht weniger als 30.000 europäische Autofahrer befragten sie zu ihren Erfahrungen mit Fahrzeugen, die zwischen 2011 und Anfang 2023 hergestellt wurden. Sie mussten Angaben zu Anzahl und Typ machen welche Mängel sie hatten.
Wie andere Studien zu diesem Thema gewichtet dieser Bericht seine Daten: Ein Problem, das bei einem neueren Fahrzeug auftritt, geht bei der Bewertung stärker ins Gewicht als die gleiche Panne bei einem älteren und abgenutzten Modell. Anschließend erstellte der Verband Consumentenbond eine Rangliste auf einer Skala von 0 bis 10. Die beste Note lag bei 9,6, die schlechteste bei 4,8.
Wenig überraschend dominieren asiatische Hersteller das Ranking. An erster Stelle steht Lexus, gefolgt von Suzuki und Subaru. Toyota komplettiert dieses asiatische Quartett mit 8,5/10. Diese Dominanz ist nicht neu: Insbesondere japanische Hersteller zeichnen sich seit Jahrzehnten durch hohe Zuverlässigkeit aus, die das Ergebnis einer auf Qualität und Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenskultur ist.
Abgesehen von Smart auf dem fünften Platz, erscheinen die führenden europäischen Marken mit einem Wert von 8,0/10 nur auf dem zehnten Platz. Dort finden wir BMW, DS Automobiles und Mini.
Auch der letzte Platz geht an einen europäischen Hersteller. Land Rover erhält eine katastrophale Bewertung von 4,8/10. Die britische Marke zahlt den hohen Preis für chronische Probleme, die insbesondere den Motor betreffen. Opel schneidet mit 6,5/10 etwas besser ab und liegt auf dem vorletzten Platz.
Besonders auffällig an dieser Studie ist die Platzierung zweier französischer Marken, die in diesem Ranking knapp oben liegen. Citroën und Peugeot erreichen eine mittelmäßige Bewertung von 7,0/10 und gehören damit zu den vier am wenigsten zuverlässigen Herstellern in Europa. Besonders hervorzuheben sind Motor- und Bremssystemprobleme.
Bei Citroën sind es vor allem ältere Modelle, die die Marke in den Abgrund ziehen. Neuere Modelle haben sowohl im Ranking des niederländischen Verbandes als auch in anderen Berichten, etwa dem der Zeitschrift What Car, eine recht hohe Zuverlässigkeitsbewertung.
Interessanterweise korreliert Zuverlässigkeit nicht unbedingt mit der Kundenzufriedenheit. Einige Marken, die in Bezug auf Zuverlässigkeit schlecht bewertet sind, weisen paradoxerweise hohe Zufriedenheitsraten auf, da ihre Kunden von anderen Aspekten wie Design, Komfort oder Leistung verführt werden. Dies gilt insbesondere für Tesla, eine Marke mit der besten Zufriedenheitsbewertung, deren Zuverlässigkeit jedoch durchschnittlich ist.
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