Der schwere Brand brach gegen 19 Uhr im Restaurant Wagyu von Küchenchef Wout Bru aus, das sich im Fünf-Sterne-Hotel Le Sanglier des Ardennes des Unternehmers Marc Coucke in Durbuy befindet. Im Gegensatz zu vielen anderen Restaurants in der Kleinstadt in der Provinz Luxemburg war Wagyu am Montagabend geöffnet. Laut Küchenchef Wout Bru könnte das Feuer in der Dunstabzugshaube in der Küche entstanden sein. „Wir arbeiten mit einem Kohleofen, einem Mibrasa, auf dem wir Fleisch grillen. Die Dunstabzugshaube wurde gereinigt, möglicherweise ist jedoch die Absauganlage auf dem Dach in Brand geraten. Glücklicherweise wurden keine Verletzten gemeldet“, sagte er am Montagabend VTM-Neuigkeiten.
Ihm zufolge brannte innerhalb kürzester Zeit der Dachboden und kurz darauf auch der Rest des Hotels. Nach Angaben des Küchenchefs dauerte es eine halbe Stunde bis 45 Minuten, bis das erste Feuerwehrauto vor Ort eintraf. „Die Gäste geben ihr Bestes, aber Durbuy liegt natürlich nicht in der Nähe einer Großstadt. Die Flammen schlugen bereits aus dem Dach, wirklich schrecklich.“
Bru war nicht anwesend, als das Feuer ausbrach. Er stieg so schnell wie möglich in sein Auto und kontaktierte unterwegs Marc Coucke telefonisch. Alle im Hotel und Restaurant kamen rechtzeitig raus. „Hotelgäste erhalten in nahegelegenen Hotels Unterkunft für die Nacht“, sagte Bru. Er hat auch Sicherheitsbeamte hinzugezogen, die das Gelände nächste Nacht bewachen werden. „Kunstwerke werden in unserem Safe aufbewahrt. Wir haben viele Wasserschäden in den Kellern.“
Polizeikommissar Alain Lambert bestätigte, dass das Feuer im Dach ausgebrochen sei. „Dort ist der Schaden am größten. Aber die Ursache ist noch unbekannt, es ist zu früh, dazu Stellung zu nehmen.“
Marc Coucke verfolgte alles von seiner Heimatbasis in Merelbeke aus. „Wir konnten alle Kunden evakuieren. Alle Hotelgäste wurden aus ihren Zimmern evakuiert. Wir konnten alle rausholen.“ Nach Angaben von Kommissar Lambert mussten 35 Personen aus dem Hotel evakuiert werden.
Schaden messen
Natassia Van Kerkvoorde, die Verlobte von Wout Bru, forderte zukünftige Gäste sofort auf, Reservierungen nicht aus Panik zu stornieren. „Der Schaden ist noch nicht bekannt“, schrieb sie in den sozialen Medien. Auch Coucke klang am Montagabend kämpferisch. „Das Hotel ist bis zum 5. Januar ausgebucht. Das letzte Wochenende war wegen des Weihnachtsmarktes toll und wir müssen auch nächstes Wochenende dort sein. Das sind wir den Menschen schuldig, die hier Weihnachten feiern wollen“, sagte er.
Es bestand schon lange die Befürchtung, dass das gesamte Hotel abbrennen würde, doch die Feuerwehr konnte das Schlimmste verhindern. Das Feuer soll vom Dach des Restaurants auf den neueren Teil des Hotels übergegriffen haben und dabei vor allem das Dach und möglicherweise auch die oberste Etage befallen haben. Dort gibt es hauptsächlich Hotelzimmer. Der ältere Teil des Hotels wäre erhalten geblieben. Auch die unteren Stockwerke des Hotels blieben verschont, obwohl es zu vielen Rauch- und Wasserschäden kam. Das Gebäude wäre daher nur „begrenzt“ betroffen, aber…
Coucke und Bru maßen am Montagabend noch den Schaden. „Ein großer Teil des Hotels brannte. Viele Elemente mussten demontiert werden, um zum Brandherd zu gelangen. Hinzu kommt der Wasserschaden“, bestätigte der Kommandeur der Notstandszone Luxemburg, Stéphane Thiry. „Wir werden alles tun, um schnell wieder mit der Arbeit beginnen zu können.“ „Wir wollen es nicht auf die leichte Schulter nehmen und die Leute nicht enttäuschen“, sagte Coucke.
Überschwemmungen
Auch bei den schweren Überschwemmungen im Sommer 2021, als die Ourthe über die Ufer trat, wurde das Restaurant stark in Mitleidenschaft gezogen. „Ein Drama“, nannte Bru es damals. Im Inneren hätten mehr als acht Meter Wasser gestanden und der Schaden beläuft sich auf Millionen.
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