Nach gerade einmal 17 Minuten sah Manuel Neuer gegen Bayer Leverkusen die Rote Karte. Es war der erste Platzverweis in der Karriere des 124-maligen Nationalspielers – mit 38 Jahren.
Manuel Neuer sah früh die Rote Karte.
IMAGO/DeFodi-Bilder
Weil er im Stile eines elften Feldspielers seine Vorderleute weit vor dem eigenen Tor unterstützte und gegnerische Konter oftmals riskant, aber meist fair durch gute Antizipation zu unterbinden wusste, verdiente sich Manuel Neuer das Image eines “Revolutionärs”, der das “moderne Torwartspiel” verkörperte wie kein Zweiter. Mittlerweile sind die bekannten “Ausflüge” des Rekord-Nationaltorhüters aber seltener geworden.
Am Dienstagabend nun eilte der 38-Jährige aus seinem Tor, um den Ball vor dem pfeilschnellen Leverkusener Jeremie Frimpong zu klären. Konter unterbinden, bevor sie gefährlich werden eben. Doch diesmal kam der Münchner Schlussmann zu spät, räumte den Niederländer ab – und bekam bereits nach 17 Minuten von Schiedsrichter Harm Osmers die Rote Karte gezeigt.
Früh beim Pokal-Kracher zwischen dem Rekord-Pokalsieger und dem amtierenden Titelträger schwächte Neuer sein Team – und das zum ersten Mal in seiner Karriere. In seinen zuvor absolvierten 740 (!) Pflichtspielen im Vereinsfußball sowie 124 Einsätzen für die DFB-Elf war Neuer nie des Feldes verwiesen worden.
Für Nagelsmann ist der Platzverweis “unstrittig”
“Es ist für einen Torwart immer schwer”, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann in der ARD zu der Szene des im Nationalteam zurückgetretenen Neuer. “Er hat eine ein bisschen zu tiefe Ausgangsposition – wenn er tief bleibt, hat er vielleicht ein brutales Eins-gegen-eins, das ist auch nicht angenehm. Aber Konrad Laimer ist noch relativ gut im Zweikampf.” Letztlich sei es “immer eine Millimeterentscheidung”, meinte Nagelsmann und nannte den Platzverweis “unstrittig. Die Beherrschung des Raums ist Manus große Stärke, in dem Fall wäre es vielleicht besser gewesen, zu warten. Aber im Nachhinein ist man immer schlauer.”
Um Neuer zu ersetzen, musste Leroy Sané früh weichen. Für ihn kam die eigentliche Nummer drei Daniel Peretz in die Partie. Der 24-Jährige stand in der laufenden Saison damit zum ersten Mal zwischen den Pfosten. Der Israeli absolvierte seit seinem Wechsel im Sommer 2023 zuvor erst zwei Einsätze für den FCB.
Der letzte Torhüter des FC Bayern, der einen Platzverweis sah, war José “Pepe” Reina. Der Spanier flog am 32. Spieltag der Saison 2014/15 gegen den FC Augsburg ebenfalls früh vom Platz. Bereits nach 13 Minuten wurde Reina duschen geschickt. Die Schwaben gewannen in München letztlich mit 1:0.
Senegal
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